Kompost befüllen: Was darf in den Kompost, was nicht?

Kompost befüllen. Obst darf rein

Die in Ost-Asien beheimatete Seidenspinne „Nephila pilipes“ gilt bei der einheimischen Bevölkerung als essbare Spinne.

Na ja. Andere Länder, andere Essgewohnheiten. So stimmen meine Essensvorlieben auch nicht mit denen unserer hilfreichen Freunde im Komposthaufen überein.

Im Gegensatz zu denen mag ich keinen matschigen Salat! Trotzdem sollen unsere FreundInnen nicht darben und wir füllen den Komposthaufen mit all den Leckerbissen, auf die sie stehen. Das ist eine ganze Menge!

Was gehört dazu und was darf nicht auf den Kompost? Mit den Antworten auf diese Fragen beschäftigt sich dieser Artikel.

Was gehört in den Kompost?

Kurz und knackig: fast alles! Wir werfen beinahe alle organischen Küchen- und Gartenabfälle auf den Haufen.

Bei uns kommen auch Orangen- und Zitronenschalen auf den Kompost, aber nur in Bioqualität. Denn die konventionell angebauten sind mit Giften behandelt, die ich nicht im Garten und Gemüse haben will. Genauso verhält es sich mit Bananenschalen und Teeresten.

Nicht nur gemüsige Küchenabfälle landen bei uns auf dem Komposthaufen, sondern auch mal eine Scheibe Brot, wenn diese steinhart geworden ist. Aber wirklich nur in kleinen Mengen.

Genauso winzig ist die hauchdünne Schicht Holzasche, die ich gelegentlich drüber streue. In ihr sind keine verkohlten Holzreste enthalten. Das Holz stammt von umliegenden Wäldern. Profis raten von der Verwendung von Asche im Garten oder Kompost wegen dem Risiko der Schadstoffbelastung ab. Das muss jede/r für sich entscheiden, wie er oder sie es macht.

Was lässt sich sonst noch kompostieren? Kaffeepulver, Eierschalen, Reste von Schafwolle oder Alpakawolle, Materialien aus dem Garten wie Rasenschnitt, essbare Wildkräuter, sogenanntes Unkraut, Laub – sofern wir es im Herbst nicht sowieso auf dem Rasen liegen lassen.

Wir füllen den Kompost auch mit Holzhäcksel vom Strauch- und Staudenschnitt, mit Gemüseresten vom Beet, mit allem, was inklusive Fallobst im Garten anfällt. Natürlich ist das bei uns alles unbehandelt, giftfrei.

Wenn Zimmerpflanzen den Geist aufgeben, werfe ich sie ebenfalls auf den Komposthaufen – zusammen mit der Blumenerde, die noch im Pflanztopf ist.

Wie sieht es mit kranken Pflanzenteilen aus? Ich packe vom Mehltau oder anderen Pilzen befallene Gurkenpflanzen und Tomatenpflanzen in den Kompost. Man entkommt den Pilzsporen sowieso nicht.

Selbst wenn man die befallenen Pflanzenreste über die Restmüll- oder Bioabfalltonne entsorgen würde, tauchen Mehltau und andere Pilze wieder im Gemüsegarten auf.

Denn obwohl man sie nicht sieht: Pilzsporen sind überall. Sie haften nicht nur an Pflanzenresten und in der Erde, sondern bevölkern auch die Luft. In jedem Kubikmeter Luft sollen zwischen 1.000 und 10.000 Pilzsporen enthalten sein.

Sie haben einen unglaublichen Überlebenswillen. So haben Forscher im Indischen Ozean in sechs Kilometern Meerestiefe Pilzsporen eines Schimmelpilzes entdeckt. Der soll irgendwas zwischen 180.000 und 430.000 Jahren alt gewesen sein.

Und jetzt kommt´s! Die Forscher konnten diese uralten Sporen wieder zum Leben erwecken und aus ihm den Schimmelpilz wachsen lassen!

Zurück zum Kompost befüllen. Folgendes Material haben wir nicht, könnte aber auch kompostiert werden: Hühnermist, Pferdehaufen (haben wir schon mal von der Straße vorm Haus aufgeklaubt), Alpaka-Kacke und Kuhmist.

In den Kompost werden Holzhäcksel gefüllt.

Was darf nicht auf den Kompost?

Tierische und gekochte Produkte dürfen nicht auf den Kompost, allerdings beziehe ich das nicht auf gekippten Naturjoghurt.

Fisch, Fleisch und Wurst gehören ebenfalls nicht auf den Komposthaufen. Käsereste eigentlich auch nicht. Wird uns ausnahmsweise ein Stück Käse schimmelig, dann werfe ich ihn auf den Kompost. Ist ja nur ein winzig kleines Stück. Große Stücke (was selten vorkommt) gebe ich in den Restmüll.

Große Äste von Bäumen schaffen es ebenfalls nicht in den Komposthaufen, weil sie zu groß sind und zu lange zum Verrotten brauchen. Sie kommen bei uns auf den Totholzhaufen oder wir verheizen sie.

Hunde- und Katzenhaufen gehören nicht in den Kompost. Von Katzen tot gebissene Vögel finden auch nicht den Weg in unsere Dünger-Oase.

Bei Pappe bin ich zurückhaltend. Genauso wenig, wie ich sie für das Anlegen von Gemüsebeeten für geeignet halte, halte ich sie für die Verwendung im Kompost für geeignet.

Ich gebe nie Pappe zum „trocknen“ auf den Haufen. An Papier kommen nur die Biomülltüte, Teebeutel und Kaffeefilterpapier auf den Haufen.

Wisst ihr, warum Teebeutel so reißfest sind? Sie werden mit einem Spezial-Kunststofffaden verstärkt. Ich hoffe, dass die in unseren Teebeuteln nicht enthalten sind.

Darüber brauche ich wahrscheinlich nicht zu sprechen: Nicht-organisches Material wie Plastik, Schnittblumen, wenn sie nicht aus Bioanbau stammen, Papiertaschentücher, Zeitungen, Zeitschriften, Glas, Metall (wer wirft heimlich immer wieder kleine Obstmesser in unseren Kompost?) und Abfälle für die Restmülltonne gehören ebenfalls nicht auf den Komposthaufen.

Meine Erkenntnisse mit dem Befüllen von Komposthaufen

Den Kompost zu befüllen ist extrem einfach. Was gerade an organischem Material in die Hände fällt, kommt auf den Haufen.

Das meiste landet in der Größe, in der es anfällt, auf dem Haufen. Wir achten nicht darauf, grobes und feines oder nasses und trockenes Material abzuwechseln. Wir hatten damit noch nie Probleme.

Neulich ist beim Entnehmen vom Kompost eine vermisste Handsichel aufgetaucht. Eigentlich gehören Metalle nicht da rein. Bei deren Größe frage ich mich ja schon, wie die da unbemerkt untergetaucht ist?

Viel Freude in Garten und Natur

Sonja

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2 Kommentare

  1. Liebe Sonja,
    ich bin schon wieder hier auf Deinem großartigen Blog. Jetzt habe ich mir einmal Deine Empfehlungen zur Befüllung des Komposthaufens angeschaut. Früher habe ich es ganz genau so gehandhabt, wie von Dir beschrieben. Ich glaube ich kann sagen: Wir haben fast identische Einstellungen zum Garten und zur Natur überhaupt. Aber in Sachen Kompost hat sich da bei mir so einiges geändert. Grund war und ist folgender: Wir haben Nachbarn die füttern sowohl Vögel, als auch Igel und anderes Getier ganzjährig. Die Folge davon waren RAtten! Viele RAtten! Ich hatte verschiedene Fachleute hier, denn wenn Du im Garten auf einer Liege ausruhst, dabei Sonne, Wolken, Wind, Blätterrauschen, Vogelsang und Bienengesumme genießt und es huschen laufend RAtten über deine Wiese, in deine Gemüsebeete und unter die Hecken, dann ist es mit der idyllischen Ruhe aus und vorbei! Die Fachleute empfahlen dringend diese Ganzjahresfütterung sofort einzustellen – ganz besonders die Futterplätze am Boden unverzüglich zu entfernen! Meine Nachbarn interessierte das recht wenig! Sie verfahren weiter wie gehabt! Der Klageweg wäre möglich…aber will man das? Nicht wirklich! Also was tun?
    Wir haben besondere Köderboxen gekauft und dahinein RAttengift gelegt! Und wir haben, auch auf Anraten der Experten, die Bestückung unseres Kompost grundlegend geändert. Denn es kam die Aussage: Alle GEmüse-, Obst- oder Salatabfälle, die wir nicht mehr für gut befinden, sind es für RAtten allemal! Das welke Salatblatt, das ich früher beim Vorputzen des Salats direkt auf dem Kompost entsorgt habe, das kommt heute in die Grüne Tonne! Alles, was an organischem Material von Obst-, Salat- oder Gemüseabfällen anfällt wandert jetzt leider in die Grüne Tonne! Und ich muss sagen, RAtten sehen wir nur noch ganz vereinzelt! Gott sei Dank!
    Ich wünsche Dir und allen Lesern von ganzem Herzen, dass Ihr nie mit solchen Problemen zu tun bekommt!
    Alles Liebe
    Heidi

    1. Liebe Heidi,

      Ratten haben wir erfreulicherweise nicht.
      Schade, dass ihr all die guten Sachen nicht auf den Komposthaufen werfen könnt. Ist ja so ein toller Dünger.
      Ich wünsche Dir trotzdem viel Freude im Garten.
      Viele Grüße
      Sonja

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