Ein Fehler, den ich mit der Drainage im Pflanztopf gemacht habe

Drainage im Pflanztopf von Tomaten

Wie haben Pflanzen im Topf jahrelang diesen offensichtlich fundamentalen Fehler mit der Drainage nur überlebt, obwohl ich ihn laufend mache?

Ich baue einige Kräuter und Gemüse wie Tomaten im Topf an und ziehe viele andere Gemüse im Topf vor. Welchen Fehler habe ich gemacht? Lest, warum man die Drainage angeblich braucht und warum ich (nicht erst seit meinem Experiment) diesen Fehler weiter machen werde.

Warum eine Drainage im Pflanztopf?

Bevor Erde in den Pflanzkübel kommt, legt man als unterste Schicht die sogenannte Drainage ein. Diese soll verhindern, dass sich Staunässe bildet.

Ohne Entwässerungsschicht bestehe die Gefahr, dass Wurzeln faulen, absterben, im schlimmsten Fall die Pflanze eingehe und auf dem Kompost entsorgt werden müsse.

Das Problem gilt für beide Topfarten: für Töpfe mit und ohne Abflussloch. Bei Töpfen mit Löchern soll das zusätzliche Material verhindern, dass Erde oder Wurzeln das Loch verstopfen.

Beim Topf ohne Abflussloch weiß man nie, wieviel Wasser sich schon auf dem Boden gesammelt hat. Damit die Wurzeln nicht zu lange im Wasser stehen, gibt man eine Drainage in den Pflanztopf.

Was eignet sich als Drainage im Topf?

Als Drainagemittel sollen sich verschiedene Materialien eignen: zum Beispiel kleine Kieselsteine, Blähton, Tongranulat, Tonscherben oder – aus meiner Sicht ein ökologisches No-Go – Styropor (aufgeschäumter Kunststoff – auf der Basis Gemüse anbauen?).

Um das Ganze zu perfektionieren, packen einige auf diese Drainageschicht noch ein Vlies und darauf erst die Pflanzerde.

Die Entwässerung des Pflanzkübels lässt mir keine Ruhe

Nachdem ich die Sachen zum Thema Drainage im Topf gelesen hatte, war ich echt verunsichert. „Was habe ich schon wieder falsch gemacht?“ Der Pflanztopf, egal ob Tomatentopf oder Blumentopf, musste bisher ohne Drainage auskommen.

Andererseits denke ich mir: „Die Tomatenpflanzen sind bisher nicht abgestorben und haben eine reiche Ernte abgeworfen. Dann kann meine Methode trotz der fehlenden Drainage nicht völlig falsch sein.“

Aber ein Restteufelchen Unsicherheit sprang dennoch in meinem Bauch herum – fast wie Rumpelstilzchen um das Feuer.

Ich könnte ja jahrelang etwas so richtig falsch gemacht haben – obwohl das Ergebnis trotzdem gut war. Ein Widerspruch, der sich mit dem Verstand nicht lösen ließ.

Wegen solcher Gedanken probiere ich manche Garten-Tipps aus. Vielleicht wachsen die Tomaten dann noch besser und ich weiß nur nicht, dass der bisherige Ertrag läppisch war?

Also habe ich Tonscherben in einen Topf gelegt, in den ich Tomaten pflanzte. Das Ergebnis hat mich nicht überzeugt.

Es gab zwar keine Staunässe und das Abflussloch war nicht verstopft, aber das ist bei den Pflanzkübeln ohne Drainage auch der Fall.

Die Tomatenernte fiel nicht besser aus als ohne Drainage im Pflanztopf. Was also soll der Vorteil sein? Da fällt mir keiner ein. Nachteile dagegen schon.

Tomatenernte im Topf ohne Drainage - kein Unterschied.

Nachteile der Drainage

Eine Drainage im Pflanzkübel bringt mehrere Nachteile mit sich:

Nachteil 1: Geringeres Pflanzenwachstum

Legt man in den Pflanztopf eine Entwässerungsschicht, bleibt weniger Platz für die Erde. Den Pflanzenwurzeln steht folglich weniger Raum zur Verfügung, um sich auszubreiten. Daraus resultiert eine geringere Versorgung mit Wasser und Nährstoffen.

Studien zeigen zudem, dass Pflanzenwurzeln schon 10 Minuten, nachdem sie auf ein Hindernis gestoßen sind, ihre Fotosynthese und damit das Wachstum verringern.

Nachteil 2: Staunässe durch Drainage im Pflanzkübel

Zur Entwässerung habe ich eine interessante Theorie gelesen: Die Wasser ableitende Schicht könne sogar Staunässe verursachen!

Das hat etwas mit der Erde, dem eingesetzten Drainagematerial, mit unterschiedlichen Oberflächen, dem Wasserhaltevermögen und der Kapillarwirkung zu tun.

Genau kann ich es nicht in Worte fassen kann. Jedenfalls habe ich eine Vorstellung bekommen, die mich darin bestärkt, auch in Zukunft keine Drainage in den Pflanzkübel zu packen.

Nachteil 3: Mehr Arbeit beim Bepflanzen von Töpfen

Mit einer Drainageschicht sind zusätzliche Arbeitsschritte und zusätzliches Material nötig: Man muss Kieselsteine suchen oder kaufen oder einen Tontopf zerhämmern und in den Pflanztopf schlichten.

Das ist eine weitere von mehreren überflüssigen Arbeiten beim Gemüseanbau.

Nachteil 4: Nix genaues weiß man nicht

Wer Pflanztöpfe ohne Löcher benutzt, ist auch mit einer Drainage auf verlorenem Posten. Denn man weiß nie, wieviel Wasser im Topf unten schon steht. Es kann sein, dass das Wasser höher als die Drainageschicht ist.

Das Problem der Staunässe bei Pflanztöpfen ohne Löcher lässt sich einfach lösen: Einen Pflanztopf mit Abflusslöchern verwenden.

Meine Erkenntnisse mit der Drainage im Pflanzkübel

Keine Drainage im Pflanztopf.

Ich habe noch nie, nie, nie! eine Drainageschicht in den Pflanztopf gegeben. (Außer für das Experiment). Weder bei Kräutern, Zimmerpflanzen noch bei den Tomaten, die ich im Topf anbaue war Staunässe ein Problem.

Im Pflanztopf braucht man keine Drainageschicht. Sie macht nur zusätzlich Arbeit. Bis die erledigt ist, ist man mit dem Befüllen und Bepflanzen des Topfes ohne Entwässerungsschicht schon (fast) fertig. Ich werde den Fehler weiterhin fröhlich machen!

Viel Freude in Garten und Natur

Sonja


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