Mit dem Gießen an sonnig-heißen Tagen kann man offensichtlich extrem viel falsch machen! Vor allem, wenn man die Pflanzen mit kaltem Wasser gießen will.
Lest meine Erfahrungen mit kaltem Gießwasser und was mein dramatisches Tomaten-Experiment damit zu tun hat.
Darf man mit kaltem Wasser gießen, wenn es heiß ist?
Es heißt, wenn es heiß ist, darf man nicht mit kaltem Wasser gießen. Das Wasser aus dem Wasserhahn soll für die Pflanzen viel zu kalt sein.
Der Temperaturunterschied zwischen Wasser und Boden soll so groß sein, dass die Gemüsepflanzen einen Schock erleiden. Manche GärtnerInnen gehen davon aus, dass dadurch sogar Zellen absterben.
Ich habe, bedingt durch das Lesen solcher Sachen, oft ein mulmiges Gefühl beim Gießen, wenn die Sonne scheint. Aber dann sage ich mir, dass die Pflanze dürstet und das viel schlimmer für sie ist. Und gieße.
Normalerweise nehmen wir Wasser aus der Regentonne her. Wenn sie leer ist, muss Leitungswasser herhalten, das nun mal kalt ist.
Und was passiert Schlimmes mit den Pflanzen, wenn ich sie bei Hitze mit kaltem Wasser aus der Leitung gieße? Nichts.
Die Pflanzen, die ihre Blätter bei Durst hängen lassen, erholen sich nach dem Gießen erstaunlich schnell – trotz kaltem Leitungswasser.
Nicht nur, dass ich bisher keine negativen Erfahrungen mit kaltem Gießwasser aus der Leitung gemacht habe sondern es gibt einen Fall, der in die ähnliche Richtung geht, nur wegen eiskalter Erde viel dramatischer war.
Tomaten-Experiment mit eiskalter Erde
Ich hatte einmal eine Tomatenpflanze überwintert. Sie stand im kuschelig warmen Wohnzimmer. Dann wurde ihr der Pflanztopf im Winter zu klein.
Also die Tomate in einen größeren Topf umgepflanzt. Die Erde, die ich dazu verwendet habe, war meine sogenannte Anzuchterde. Diese steht auch im Winter im Freien, gefriert öfter mal.
Als die Tomatenpflanze umgetopft werde musste, hatte es draußen seit Tagen nur knapp über null Grad. Die Erde war beim Umpflanzen folglich sehr, sehr kalt, fast gefroren. Ich hatte sie vor dem Umtopfen nicht reingeholt, um sie anzuwärmen.
Die Tomate also in die eiskalte Erde gepflanzt und dabei die Wurzeln etwas ramponiert. Die Tomaten-Blätter sind innerhalb von ein paar Minuten wie bei einem Wurzelschaden runter gehängt.
Oh je! „Ich glaube, der Tomatenpflanze hat die kalte Erde den Garaus gemacht!“, dachte ich mir. Doch oh Wunder! Später – noch am gleichen Abend hat sich die Tomatenpflanze wieder aufgerichtet.
Man sah ihr nichts mehr von dem Malheur an. Das mit der eiskalten Erde war ein echter Temperaturschock, ist aber ohne weitere Folgen für die Tomatenpflanze geblieben.
Meine Erkenntnisse mit dem Gießen bei Hitze mit kaltem Wasser
Die Tomate in die eiskalte Erde zu setzen war für die Pflanze stressig! Im Vergleich dazu ist das Gießen mit kaltem Leitungswasser an heißen Tagen das reinste Wellnessprogramm für durstige Pflanzen.
Unseren Pflanzen hat das Gießen mit kaltem Wasser noch nie geschadet. Im Gegenteil, sie haben sich vom Durst-Zustand sichtlich schnell erholt.
Übrigens: Laut Bundesinformationszentrum Landwirtschaft der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung ist der beste Zeitpunkt zum Gießen um 4 Uhr morgens.
Also los! Wecker gestellt und Wasser marsch! Als Alternative könnte man ein automatisches Bewässerungssystem installieren – meint das Bundesinformationszentrum.
So viel Technik ich gar nicht nutzen. Ich gieße dann, wenn es mir in den Kram passt. Auch zu unpassenden Zeiten!
Viel Freude in Garten und Natur
Sonja
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