Mulchen im Gemüsegarten – meine Spezialtechnik

Mulchen im Garten

Ich bin ein absoluter Fan vom Mulchen im Garten! Denn es ist super-, super-einfach und hat viele Vorteile!

Was bedeutet Mulchen im Garten? Die 5 Vorteile des Mulchens

Mulchen im Garten bedeutet, dass man den Boden mit irgendeinem Material bedeckt. Das ist von der Natur abgeschaut, die auch immer guckt, dass der Boden nicht offen liegt.

So fällt in unseren Breitengraden dort Laub auf den Boden, Gras wächst und verrottet oder aber es wächst „Unkraut“ in Massen. Ruck zuck ist die Bodenoberfläche wieder zugedeckt.

Im Garten fehlen oft diese natürlichen Elemente und deshalb helfen wir mit mulchen nach. Das ist gut so, denn diese Methode hat viele Vorteile.

1.     Mit mulchen Gemüse weniger oft gießen

Durch das Mulchen wird der Boden vor starkem Regen, Trockenheit und Bodenerosion geschützt. Die Feuchtigkeit hält sich auch in tieferen Schichten länger. Da der Boden bedeckt ist, trocknet der Boden durch die Sonne nicht so stark aus.

Das freut die Gemüsepflanzen, die Bodenlebewesen und auch mich, weil ich weder das Hochbeet noch die neu gepflanzten Zierblumen so viel gießen muss.

2.     Mulchen zum Düngen

Mulch ist nichts anderes wie ein Komposthaufen direkt am Gemüse. Natürlich gibt es kleine Unterschiede zum Komposthaufen wie zum Beispiel Temperatur oder Dauer des Zersetzungsprozesses.

Mulch zersetzt sich auf dem Gemüsebeet schneller als im Komposthaufen. Mit der Zeit wird er zu Kompost, versorgt die Bodenlebewesen und das Gemüse, die Beerensträucher und auch Zierpflanzen mit Nährstoffen. Und irgendwann habt ihr eine schön lockere, humose Erde.

3.     Hilft mulchen gegen Unkraut?

Wenn ihr eine dicke Mulchschicht auflegt, ist der Mulch so kompakt, dass kaum ein Begleitkraut durchkommt. Wenn doch, lässt es sich einfach rausziehen. Selbst die Vogelmiere kommt unter so einem Haufen nicht durch.

Wer trotzdem Vogelmiere im Beet ernten will, lässt einfach bei dem passenden Gemüse wie Stangenbohnen eine Fläche frei. Die Vogelmiere erobert sie sich so schnell, dass man mit Schauen nicht nachkommt.

4.     Kosten und Zeit sparen

Wenn ihr das Material, das im Garten anfällt, im Garten weiterverarbeitet, dann müsst ihr nichts zum Wertstoffhof fahren. Warum soll ich Strauchschnitt oder Rasenschnitt zum Wertstoffhof fahren, damit die das dann zu Kompost machen und ich den dann wieder kaufe?

Da mache ich doch gleich selber Kompost draus. Ich muss nirgendwo hinfahren, spare Ressourcen und kann die gewonnene Zeit freudvoller nutzen.

(Übrigens: Zeit und Kosten sparen kann man auch mit einem Kräuterrasen. Lest dazu diesen Beitrag: Der insektenfreundliche Rasen hat 8 Vorteile.)

5.     Mit dem Mulch Gemüsesamen aussäen

Ich nehme Mulch schon mal als Saatgut her. Das klappt ganz wunderbar bei Feldsalat und Winterpostelein. Sobald die Samen dieser Wintersalate erntereif sind, reiße ich die ganze Pflanze aus und lege sie als Mulchmaterial aufs Beet.

Wenn die Zeit dann reif ist – wann das ist wissen die Samen am besten – fangen sie zu keimen und zu wachsen an. Ihr fragt euch vielleicht, dass durch den Mulch doch nichts keimen kann?

Die Samen fallen auch neben die Mulchschicht und mit Bewegung im Beet, zum Beispiel beim Ernten von Rettich, Karotten oder Kohlrabi, suchen sich die Samen erfolgreich ein heimeliges Plätzchen zum Keimen.

Was kann man zum Mulchen im Garten verwenden?

Was zum Mulchen verwenden?

Ihr fragt euch, was ihr zum Mulchen von Gemüse hernehmen könnt? Bei uns dient fast alles, was im Garten anfällt, als Material zum mulchen. Ich verwende fast alles, außer so Sachen wie Häcksel von Ginster, Wacholder und Liguster.

Ich habe sogar schon mit gehäckselten Rosensträuchern gemulcht. Aber davon bin ich wieder abgekommen. Die stechen und pieksen nicht nur in die Hände, sondern auch in die Fußsohlen, wenn ich wieder welche unterwegs verloren habe. Autsch! Jetzt kommen Teile von Rose, Feuerdorn und Schlehe auf den Totholzhaufen.

Diese Materialien verwende ich dagegen gerne zum Mulchen im Garten:

  • Rasenschnitt
  • lange Grashalme
  • „Unkraut“ wie Goldnessel, Ackerschachtelhalm, Gundermann
  • Gemüseabfälle wie zerfledderte Blätter (zum Beispiel von Salat, Radi, Mangold, Mairübchen)
  • Laub
  • Häckselgut von Sträuchern, das auf dem Totholzhaufen keinen Platz mehr hat
  • sogenannte Unkräuter wie Vogelmiere, Brennnesseln oder Nachtkerzen (wenn sie stören)

Auf diesem Weg schließt sich der Kreislauf. Da wo es wächst, bleibt es… Wenn ich es nicht esse.

Mulchen mit Rasenschnitt

Mulchen gegen Unkraut
Hier habe ich eine Wilde Malve, die sich bei den Johannisbeersträuchern angesiedelt hat, dick mit Rasenschnitt gemulcht.

Wie geht das Mulchen mit Rasenschnitt? Keine Angst vor einer dicken Schicht Rasenschnitt als Mulchmaterial!

Ich lasse Rasen weder antrocknen, noch lege ich ihn nur in dünnen Schichten auf. Mit diesen Methoden zerfällt er nämlich sehr schnell und die tollen Effekte fallen weg.

Also packe ich wirklich eine dicke Schicht Rasenschnitt um das Gemüse im Hochbeet oder unter die Beerensträucher. Klar schimmelt / fault er mit der Zeit. Da zersetzt er sich halt. Das macht er im Komposthaufen auch. Ich hatte bisher noch kein Problem damit, halte allerdings Abstand zum Pflanzenhals.

Die Johannisbeer- und Stachelbeersträucher und die Wildrosen bekommen immer besonders viel Rasenschnitt als Mulch ab. Ihnen geht es ausgesprochen gut und sie tragen reichlich viele Früchte!

Wie mulcht man den Garten richtig?

Den Mulch legt ihr dick und ringförmig um die Pflanzen. Bei Reihensaaten den Mulch zwischen die Pflanzenreihen und bei großen Abständen zwischen den einzelnen Gemüsepflanzen in der Reihe den Mulch auch noch quer drauf packen.

Wenn ihr Gemüse aussät, dann wartet mit dem Mulchen, bis der Keimling und die ersten echten Blätter da sind. Größeres Gemüse wie Gurken können sofort nach dem Keimen gemulcht werden, denn da sind die Keimblätter schon ausreichend groß und gut zu sehen. Wenn ihr vorgezogenes Gemüse auspflanzt, könnt ihr dieses gleich nach dem Pflanzen mulchen.

Dabei immer ein klein wenig Abstand zu den Pflanzen lassen, damit ihr „Hals“ freibleibt. Ich mache aus Mulchmaterial bevorzugt eine Mulchwurst, wie sie Markus Gastl in seinem Buch Permakultur und Naturgarten* beschreibt. Damit lässt sich das Mulchmaterial viel besser zielgenau auflegen.

Wann im Garten mulchen?

Wann mulchen?

Wann der richtige Zeitpunkt zum Mulchen ist? Dazu gibt es verschiedene Meinungen. Ihr könnt zu jeder Zeit mulchen, sobald ihr Mulchmaterial habt.

Wann das Gemüse mulchen?

Wenn ich Gemüsesamen ins Hochbeet säe, dann mulche ich manchmal schon unmittelbar nach der Aussaat. Die Mulchschicht passt neben eine Saatreihe und ich weiß ja, wo ich gesät habe. Wenn ich vorgezogenes Gemüse pflanze, mache ich es genauso.

Der Zeitpunkt zum Mulchen ist für mich allerdings nicht in Stein gemeißelt. Entweder mache ich es sofort oder, wenn ich grade keine Lust habe, später. Gartenarbeit soll mir Freude machen, deshalb „arbeite“ ich nicht immer alles sofort ab, sondern mache es nach und nach.

Jetzt könntet ihr sagen, dass das ein Widerspruch zum Vorteil des Mulchens vor allem bei Hitze und Trockenheit ist. Allerdings ist das für mich kein Grund, um mich zu stressen.

Wenn es so aussieht, als ob es bald regnen würde, warte ich schon mal auf den Regen, bevor ich mulche. Weil dann die Erde schön feucht ist und die Mulchschicht, die draufkommt, diese Feuchtigkeit gut hält.

Meine Erkenntnisse mit dem Mulchen im Garten

Es geht nichts über eine dicke Mulchschicht im Garten. Meiner Ansicht nach hat diese Methode des Bodenschutzes nur Vorteile. Und was ist jetzt meine spezielle Technik? Ich mulche einfach alles mit fast Allem, was im Garten anfällt, überlege nicht, ob es „geht oder nicht“. „Versuch und Irrtum“ haben gezeigt, dass das Mulchen im Garten funktioniert, auch wenn nichts lehrplanmäßig gemacht wird.

Viel Freude in Garten und Natur

Sonja


Affiliatelink / Werbelink Transparenzhinweis: Wenn ihr auf den Buchhinweis mit dem Sternchen klickt, landet ihr bei buch7.de. Wenn ihr dort kauft, erhalte ich eine kleine Provsion. Der Preis für das Buch bleibt für euch gleich.

Melde dich für den Newsletter an und die Übersicht mit den 11 wichtigsten Anfängergemüsen gibt´s als Geschenk dazu!

Für den Versand unserer Newsletter nutzen wir rapidmail. Mit Ihrer Anmeldung stimmen Sie zu, dass die eingegebenen Daten an rapidmail übermittelt werden. Beachten Sie bitte deren AGB und Datenschutzbestimmungen .


2 Kommentare

  1. Hallo. Vielen Dank für deinen Beitrag übers mulchen. Wir haben umseren Garten erst seit letztem Herbst und nun möchte ich gern mein Gemüsebeet mulchen. Ich frage mich aber, ob ich mir mit dem Grasschnitt nicht noch extra die Gras- und Wildkrautsamen ins Beet hole? Oder kann da bei dicker Mulchschicht nichts passieren?
    Liebe Grüße

    1. Hallo!
      Wenn Gras und Wildkräuter zum mulchen nimmst, die schon Samen haben, holst du dir das ins Beet. Wenn du eine dicke Mulchwurst drehst, ist das aber kein (großes) Problem. Ich reiße Gräser und Begleitkräuter einfach aus und lasse sie wieder als Mulch liegen.

      Herzliche Grüße
      Sonja

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner