Blattläuse im Garten kann man mit Hausmitteln bekämpfen oder mit natürlichen Fressfeinden, den sogenannten Gegenspielern. Zu denen gehören die Marienkäfer.
Ich berichte über meine Erfahrungen mit Marienkäfern und Blattläusen im Garten.
Blattläuse im Garten – wo sie mich stören
Es gibt ein paar Pflanzen, an denen mich Blattläuse stören. So besiedeln jedes Jahr Unmengen von schwarzen Blattläusen den Wermut und Gewöhnlichen Schneeball (Viburnum opulus).
So viele, dass wir nur mehr „schwarz“ sehen und ich manchmal Sorge habe, dass die Pflanzen absterben könnten. (Tun sie aber nicht).
An den Sträuchern der roten Johannisbeeren hausen Blasenläuse und manchmal turnen grüne Blattläuse auf den Tomaten rum.
Das sind die wesentlichen Befallsplätze in unserem Garten, wo ich ihr Vorkommen genau im Auge behalte. Auf den Bäumen sind auch Läuse. Aber wen stören sie da schon?
Außer sie landen auf dem Kuchen, wenn wir unter dem Baum sitzen und Marienkäferlarven vom Baum auf den Tisch fallen. Wenn ihnen Gefahr durch Ameisen droht, die die Läuse beschützen, ergreifen die Larven der Marienkäfer die Flucht, indem sie sich fallen lassen.
Im Prinzip mache ich mir aufgrund der jahrelangen positiven Erfahrung wegen dem Läusebefall keine Sorgen. Das war nicht immer so.
Wie Blattläuse mit natürlichen Hausmitteln bekämpfen?
In den Anfangsjahren war ich über die Blattläuse erschrocken und habe darüber nachgedacht, wie wir sie bekämpfen können. Wobei Gift keine Option war. Wir haben es einmal mit dem Wasserstrahl versucht. Was mir nicht wirklich geheuer war.
Ich habe hin und her überlegt, wie wir die Blattläuse bekämpfen könnten. Das dauerte. Und plötzlich war das Nachdenken überflüssig. Die Läuse waren weg. Einfach so. Wie kam es dazu?
Unter anderem haben Marienkäfer und deren Larven die Blattläuse gefressen. Zuerst konnte ich es nicht glauben, dass die paar Käferchen dem Blattausheer Herr werden konnten. Aber es war so!
Meine Erfahrung ist, dass man Räubern wie Marienkäfern nur die Zeit geben muss, die sie brauchen, um sich durch das Läuseheer zu fressen. Dann klappt es auch mit den Nützlingen als Hausmittel gegen Blattläuse.
Andere Gegenspieler von Läusen
Nicht nur vor den bunten Käfern müssen sich Läuse in Acht nehmen sondern auch vor anderen Fressfeinden. Florfliegen und damit bestimmt deren Nachwuchs fliegen bei uns auf der Suche nach Nahrung ebenfalls durch die Gegend.
Vom Küchenfenster aus habe ich schon oft gesehen, wie Meisen die schwarzen Läuse vom Gewöhnlichen Schneeball wegpicken. Irgendwann ist der schwarze Belag auf den Triebspitzen weg.
Immer wieder beobachte ich Wespen, die sich bei den Blattläusen tummeln. Allerdings stehen Wespen genau wie Ameisen nur auf deren Honigtau.
Wie finden Marienkäfer zu den Blattläusen?
Die Käfer finden zielsicher die Pflanzen, die von Blattläusen befallen sind. Das hat die Natur so eingerichtet. Die Marienkäfer kriechen dann auf der Pflanze von Blatt zu Blatt, bis sie beim Fressen angekommen sind.
Neulich, im Erstfrühling, sah ich an den Johannisbeersträuchern die ersten Marienkäfer. Da hatte ich mir ernsthaft Sorgen gemacht, dass sie verhungern könnten, weil ich noch keine Läuse im Garten entdeckt hatte.
Plötzlich fielen mir rötliche, blasige Verfärbungen an den Blättern auf, wie sie Blasenläuse verursachen. Na also!
Manchmal helfe ich bei der Futtersuche nach. Wir bauen Tomaten im Topf an. Wenn ich auf denen Läuse sehe, suche ich Marienkäfer und trage sie zu den Tomaten. Lassen sich die Marienkäfer-Larven vom Baum fallen und landen auf meiner Schulter, trage ich sie auch zu den Tomaten.
Die Tomaten sind dann schnell von den Mitessern befreit. Ich müsste die Käfer nicht hintragen, weil die Marienkäfer ihren Festschmaus auch von alleine finden.
Marienkäfer als Fressfeinde an überwinterter Paprikapflanze
Noch eine positive Erfahrung mit Marienkäfern als natürliches Hausmittel gegen Blattläuse. Ich überwintere regelmäßig eine Paprika-Pflanze. Gegen Ende des Winters hat sie Läuse bekommen. Zuerst habe ich die Blattläuse abgewischt. Was mir irgendwann zu aufwändig war.
Gleichzeitig sind wegen der warmen Temperaturen schon Marienkäfer aus den Fensterrahmen im Wohnbereich gekrochen. „Bevor sie verhungern trage ich sie in den Keller zur Paprikapflanze und Zitronenverbene“, dachte ich mir.
Ob das funktioniert? Es hat nur ein paar Tage gedauert, bis die Blattläuse weg waren.
Meine Erkenntnisse mit Blattläusen für Marienkäfer
Marienkäfer und andere natürliche Fressfeinde bekämpfen Blattläuse sehr effizient. Man muss sich nur die ersten Tage überwinden und den Läusebefall an den Pflanzen aushalten.
Zwischenzeitlich spritzen wir die Läuse nicht mehr mit dem Wasserstrahl ab. Denn damit würden wir die Gegenspieler der Blattläuse gleich mit tot spritzen oder von der Pflanze fegen. Wir warten nur mehr ab, bis die natürlichen Gegenspieler die Sache erledigt haben.
Wer keine Marienkäfer im Garten hat, kann Larven kaufen. Allerdings werden sie sich nicht auf Dauer halten, wenn sie als erwachsene Tiere keine Verstecke im Garten oder in der Nachbarschaft finden.
Deshalb ist es vorteilhaft, entsprechende Strukturen wie wilde Ecken im Garten anzubieten, wie man sie im Naturgarten oder Permakultur-Garten findet.
Viel Freude in Garten und Natur
Sonja
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