Gras zwischen Fugen von Pflastersteinen entfernen

Fugen von Gras befreien

Wie ich in dem Artikel Naturgarten für Anfänger: Top-5-Maßnahmen berichtet habe, darf in einem Naturgarten zwischen den Fugen von Pflastersteinen sogenanntes Unkraut wachsen.

Damit habe ich kein Problem. Bei uns wächst neben Begleitkräutern wie Kompasslattich, Traubenhyazinthen (wie kommen die da hin?) und Schöllkraut jedoch auch gerne Gras zwischen Pflastersteinen.

Auf einigen Flächen werde ich bei Gras aus verschiedenen Gründen handgreiflich. Ich zeige euch meine drei Hausmittel, mit denen ich das Gras aus den Fugen bekomme und erkläre, warum man am besten auf bestimmte Hausmittel verzichtet.

Pflaster mit Hausmitteln vom Gras befreien?

Es gibt viele Empfehlungen, mit denen sich Pflastersteine von Gras befreien lassen. Da ist die Rede von Essig, Salz, Abflammen, kochendem Wasser, Salzwasser, Zitronensäure, Natron, Rasenmäher, Fugenkratzer oder ausreißen. Bei manchen dieser Hausmittel blutet mein Herz.

Abgesehen davon, dass das Verstreuen von Essig und Salz im Garten verboten ist, töten viele dieser Hausmittel nicht nur das Gras, sondern schädigen auch das darunter befindliche Bodenleben. Das können nicht nur Mikroorganismen sein, sondern auch Regenwürmer oder Ameisen.

Der Flammenwerfer hat den gleichen Effekt. Ich habe mal ein kleines Grasbüschel aus den Fugen gezogen und darunter kam ein Regenwurm zum Vorschein.

Ich stelle mir vor, wie sich der Regenwurm unter Feuer, Salzwasser, kochendem Wasser oder anderen bedenklichen Hausmitteln vor Schmerzen windet …

Unsere Hausmittel, mit denen wir das Gras im Pflaster entfernen

Unsere Methoden sind zwar so naturschonend wie möglich, trotzdem muss unbeabsichtigt hin und wieder ein Tierchen dran glauben. Je seltener ich das Gras bekämpfe, desto weniger Tiere fallen der Arbeit zum Opfer.

Hausmittel 1) Pflastersteine mit dem Rasenmäher von Gras befreien

Wir haben einen kurzen Weg, der zwei Treppen miteinander verbindet. Allerdings dient dieser „Weg“ mehr als optisches Element.

Dort sind sechs Granitplatten vom heimischen Steinbruch um die Ecke verlegt. Wenn das Gras die Platten zugewächst, ist die Optik futsch. Deshalb kümmere ich mich hier ums Gras. Dabei kommt meistens der Rasenmäher zum Einsatz.

Allerdings lässt sich das Gras mit dem Rasenmäher zwischen den Pflastersteinen nur kurz halten, aber nicht entfernen. Im Laufe der Zeit überwächst es die Granitplatten trotz Mäherei.

Wenn man fast nichts mehr von den Platten sieht, nehme ich die breite Seite vom Fugenkratzer, hebe das Grasbüschel über dem Stein an und schneide es bis zur Kante der Platte zurück.

Das mache ich zwar nicht oft, aber doch immer wieder mal. Anschließend bin ich immer überrascht, wie groß die Granitplatten sind.

Pflastersteine Gras entfernen

Hausmittel 2) Gras ausreißen

Einer unserer Wege im Garten ist abschüssig, gepflastert und liegt in einem schattigen Bereich. Hier mähe ich immer wieder mal mit dem Rasenmäher über das Gras in den Pflasterfugen.

Irgendwann sind die Grasbüschel zu dick, so dass man ihnen mit dem Rasenmäher nicht mehr beikommt. Damit es nicht so weit kommt, reiße ich im Vorbeigehen mal das eine Grasbüschel aus, dann wieder das andere. So halte ich sie einigermaßen in Schach.

Wenn die Grasbüschel noch klein sind, funktioniert das Ausreißen mit der Hand. Einige Grasbüschel bleiben durch das Betreten kurz. Das ist auch okay. Mit denen mache ich mir keine Mühe.

Hausmittel 3) Gras mit dem Fugenkratzer entfernen

Mit dem Ausreißen bin ich nicht so stark hinterher, als dass die Grasbüschel nicht groß werden würden. In so einem Fall arbeite ich mit dem Fugenkratzer.

Jedoch gehe ich vorsichtig damit um, denn man kann – wie ich aus leidvoller Erfahrung weiß – auch Regenwürmer damit zerschneiden, die unter (zwischen) den Graswurzeln in den Fugen leben.

Meine Erkenntnisse mit Gras zwischen den Fugen

Gras im Pflaster lässt sich nicht dauerhaft entfernen. Da muss man dranbleiben. Ab tierfreundlichsten ist das Ausreißen mit der Hand.

Eine Möglichkeit, um Gras dauerhaft von den Fugen fern zu halten, gibt es nicht. Ein Garten ist ein lebendiger Organismus, wo Samen von Tieren durch die Gegend getragen werden oder anfliegen und jeden noch so kleinen Lebensraum besiedeln.

Will man eine dauerhafte Lösung, hilft nur zubetonieren oder zuteeren, und selbst dann schafft es der Löwenzahn irgendwann durch die Teerdecke.

Ich weiß, wer meint, Gras oder Unkraut für immer mit Essig, Salz, kochendem Wasser oder ähnlichen Hausmitteln beseitigen zu können, weiß oft nicht, dass es keine Dauerlösung gibt und er mit diesen Mitteln dem Bodenleben schadet.

Doch selbst so ein „harmloses“ Gartenwerkzeug wie der Fugenkratzer ist nicht so harmlos, wie man meint. Ich muss immer an den mit dem Fugenkratzer massakrierten Regenwurm denken.

Übrigens reiße ich nicht jeden Grashalm aus. Wäre mir viel zu aufwändig. Ich plädiere einfach für mehr Wildnis im Garten. Auch zwischen den Fugen!

Viel Freude in Garten und Natur

Sonja

Viel Freude beim Stöbern


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