Laub im Garten liegenlassen, entfernen oder verwenden?

Laub liegenlassen, entfernen

In diesem Artikel erfahrt ihr, wo wir das Laub im Herbst entfernen, für welche fünf Sachen wir das Laub im Garten hernehmen und wo wir es liegenlassen.

Laub vom Rasen entfernen?

Einige unserer Bäume im Garten sind zwischenzeitlich so groß, dass sie sogar mir im Herbst zu viel Laub auf dem Rasen hinter lassen.

Deshalb reche ich es im Herbst ein paar Mal zusammen, wenn es dort eine zu dicke Schicht bildet und das Gras darunter kein Licht bekommen und gelb werden würde. Wobei ich es mit einzelnen Blättern nach wie vor nicht so genau nehme.

Übrigens zersetzt sich das Laub von Heckensträuchern, das auf den Rasen fällt ohne Recheneinsatz!

Laub auf Gehwegen

Auf befestigten Gehwegen muss der Blätterwald ebenfalls weichen, weil es rutschig werden könnte.

Laub unter der Hecke oder unter Obstbäumen liegenlassen oder nicht?

Laub lassen wir unter der Hecke, auf den Ziersträuchern und -stauden liegen, denn es bildet einen Winterschutz für Pflanzen und Rückzugsort für tierische Gartenbewohner.

Bei den Obstbäumen hängt es davon ab, wo sie stehen und ob ihre Blätter auf den Rasen fallen oder nicht. Wenn Laub vom Maulbeerbaum oder Holunder auf den Totholzhaufen fällt, ist mir das reichlich egal und bleibt liegen.

Genauso ist es mit der den Blättern der Wilden Marille (Kirschpflaume). Sie trägt nicht nur viele schöne Früchte sondern auch viel Laub. Das fällt im Herbst ab, bleibt liegen, schützt die Stauden unter dem Baum vor Kälte und wird später zu wertvoller Erde.

Das ist wie im Wald. Dort schleppt das Laub auch niemand durch die Gegend. Es bleibt unter den Bäumen liegen und baut sich zu Humus um. Zumindest habe ich noch keine Zwerge, Wichtelleute oder andere fleißige ArbeiterInnen gesehen, die das Laub im Wald entfernen würden.

Obwohl: Als ich noch ein Kind war, hat meine Oma das Laub im Wald zusammengerecht und es als Einstreu für die Kühe verwendet. Aber das ist eine andere Geschichte.

Wohin mit dem Laub im Garten? 5 Möglichkeiten für die Verwendung

Wer Laub nicht in der Biotonne oder auf dem Recyclinghof entsorgen will, kann es gewinnbringend im eigenen Garten verwenden.

Das hilft Entsorgungskosten zu sparen, die für die Fahrt zum Wertstoffhof oder für den Abtransport des Biotonneninhalts entstehen. Ganz im Sinne der Permakultur verwertet man das, was im Garten anfällt, selber.

Laub verwenden – Möglichkeit 1: Gemüsebeet oder Hochbeet mulchen

Laub eignet sich hervorragend als Winterschutz für Hochbeete oder bodennahe  Gemüsebeete. Die raschelnden Baumblätter landen als weitere Schicht obendrauf.

Ist noch Mulch auf den Beeten wie Rasenschnitt, Erntereste vom Gemüse oder Holzhäcksel oder eine Mischung aus allem, schiebe ich den nicht zur Seite, denn das stört die Tierwelt, die es sich da bereits gemütlich gemacht hat.

Laub kommt grundsätzlich auf freie Stellen im Hochbeet, wobei das bei uns nicht so einfach ist, denn dort wachsen auch essbare Wildkräuter wie Vogelmiere, die ich im Herbst und Winter ernte.

Übrigens ist mein Lieblingslaubfavorit für das Hochbeet Laub von Apfel-, Zwetschgen- und Birnbaum sowie von einer Zitterpappel.

Laub im Garten, Hochbeet

Möglichkeit 2: Flächenmulch

Laub kann man als Flächenmulch unter Hecken, Beerensträucher oder Stauden verteilen.

Laubmulch unter Johannisbeersträucher

Möglichkeit 3: Kälteschutz für Gemüse

Sollte sich noch Wintergemüse im Beet befinden, lassen sich die Blätter um das Gemüse schlichten. Das isoliert den Boden und schützt ihn und die Gemüsewurzeln vor zu viel Kälte. Ich achte dabei immer darauf, dass die Hälse von den Gemüsen frei bleiben.

Möglichkeit 4: Komposthaufen

Das Laub kann auf den Komposthaufen gegeben werden. Es verrottet dort und am Ende des Natur-Kreislaufes wird wieder wertvolle Erde daraus.

Ich schaue dabei nicht, ob der Laubhaufen zu dick ist, sondern ich nehme das Kompostmaterial wie es kommt. Also einfach drauf auf den Kompost.

Möglichkeit 5: Laub separat kompostieren

Wenn euer Komposthaufen die Menge nicht mehrt stemmt, könnt ihr das Laub zudem auf einem separaten Haufen sammeln, Sucht euch dafür ein euch gefälliges Plätzchen im Garten.

Wenn das Laub bis zum Frühling noch nicht vollständig verrottet ist, könnt ihr es zum Mulchen von zum Beispiel Beerensträuchern verwenden. Werft dann aber gelegentlich auch Grünzeug wie Rasenschnitt drauf.

Ist euer Komposthaufen über den Winter zusammengesackt, nimmt er im Frühjahr wieder neues Material auf. Dann könnt ihr den restlichen Laubhaufen wieder auf den Komposthaufen werfen. Falls ihr im Frühling „aufräumen“ wollt.

Möglichkeit 6: Überwinterungshilfe für Tiere

Im Naturgarten gibt es neben Futter und Platz für die Kinderstube auch Überwinterungshilfen für kleine und größere Gartentiere wie Insekten, Käfer, Asseln, Tausendfüßler oder Spinnen.

Ein Laubhaufen ist ein super Winterquartier für Marienkäfer. Sie werden es euch später „heimzahlen“ und Unmengen von Blattläusen verschlingen.

Laubhaufen im Garten, Hecke

Den Laubhaufen beschweren?

Es heißt, den Laubhaufen sollte man mit einem Gewicht beschweren, damit ihn der Wind nicht wegbläst. Ich habe noch nicht beobachtet, dass das Laub wegfliegt, selbst dann nicht, wenn starker Wind andere Sachen wie leere Pflanztöpfe oder leichte Untersetzer durch die Gegend wirbelt. Einzelne Blätter ja, aber ganze Laubhaufen nicht.

Sollten bei euch komplette Laubhaufen durch die Gegend fliegen, könnt ihr zum Beschweren ein paar Äste drauflegen. Im Gemüsebeet schützen diese zudem vor hungrigen Amseln, die auf der Suche nach delikaten Regenwürmern das Laub gerne wegscharren.

Meine Erkenntnisse mit Laub im herbstlichen Garten

Große Mengen Laub auf gepflasterten Gehwegen und Rasen „verarbeite“ ich inzwischen. Auf anderen Flächen lasse ich es zum Humusaufbau und als natürlichen Dünger liegen. Was würde sonst aus unserem Bärlauch im Garten werden, wenn sich der Standort nicht mehr selber düngen würde?

Beschränkt man sich beim entfernen von Laub auf die notwendigsten Bereiche, spart man sich viel Arbeit. Abgesehen davon, dass es in den anderen Gartenbereichen vielfältige Aufgaben übernimmt.

Was für uns überhaupt nicht in Frage kommt, ist das Laub zum Wertstoffhof zu fahren, damit es dort entweder samt Kleintieren in der Biogasanlage landet oder zu Kompost verarbeitet wird, den man dann wieder teuer von dort kaufen kann. Da lasse ich den Kreislauf der Natur lieber gleich im Garten walten und verwerte die wertvollen Blätter selber.

Viel Freude in Garten und Natur

Sonja

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