Hochbeet im Winter abdecken: 11 Material-Erfahrungen

Wir haben mehrere Hochbeete und der Winter klopft an die Tür. Deshalb zeige ich euch, wie wir die Hochbeete im Garten winterfest machen und warum man das machen soll.

Wie schauen uns verschiedene Materialien an, mit denen ihr entweder euer Gemüse oder euer Hochbeet abdecken könnt und ich schildere unsere Erfahrungen mit diesen Stoffen.

Warum soll man Hochbeete im Winter abdecken?

In der Natur ist der Boden immer bedeckt, ist dadurch immer geschützt. So soll es auch im Hochbeet sein. Deckt es deshalb als Vorbereitung für den Winter ab, sobald euer Gemüse geerntet ist.

Wenn unsere lieben Mitarbeiter, die Mikroorganismen, Tausendfüßler und sonstigen Winzlinge im Boden mit uns sprechen könnten, würden sie uns wahrscheinlich sagen, dass sie sich mit einer wärmenden Mütze auf dem Kopf und etwas Futter wohler fühlen als ohne.

Zudem schützt eine Abdeckung vor Bodenerosion. Im Winter können Bodenteilchen über Schneekristalle vom Wind weggeweht werden.

Zudem friert die Erde in den oberen Schichten mit einer Abdeckung nicht so leicht durch. Durchgefrorener Boden kann empfindliche Pflanzen schädigen.

Wintergemüse wie Feldsalat oder Winter-Postelein ist auch im Winter durstig. Ist das Wasser im Boden zu Eis gefroren, können Schäden durch Wassermangel auftreten.

Ferner könnt ihr empfindlicheres Gemüse wie Asia-Salat, Stangensellerie oder Endiviensalat länger ernten, wenn ihr es mit dem entsprechenden Material vor Kälte schützt.

Einerseits deckt man das Beet wegen dem Bodenleben ab, andererseits um das Wintergemüse vor zu viel Kälte zu schützen.

Mit was Hochbeete im Winter abdecken, um Gemüse zu schützen?

Wollt ihr euer Gemüse vor Eiseskälte schützen, könnt ihr dazu verschiedenste Materialien verwenden. Die folgenden Abdeckungen haben wir ausprobiert. Nicht alle sind gleich gut geeignet.

1)    Vlies

Meine Erfahrungen mit Vlies zum Abdecken sind sehr schlecht, zwar dann, wenn es sich um Kälteschutz-Vliese aus Kunststoff handelt.

Wenn Schnee auf dem Vlies liegt und anfriert, kann man das Vlies zur Ernte nicht mehr anheben, weil der Kunststoff zerreißt.

Manchmal wollte ich nicht mal was ernten, sondern nur das Wintergemüse von der 30 cm hohen Schneeschicht befreien, damit er das Gemüse nicht erdrückt. Das Ergebnis ist das gleiche.

Nach dem Winter flogen uns tausende Vlies-Fitzelchen im Garten um die Ohren. Kunststoff-Vlies hält bei uns nicht einmal einen Winter lang. Das mag in Regionen, in denen es im Winter nicht oder kaum friert und in denen es nicht schneit, anders sein.

2)    Jute

Jute eignet sich gut, es zerfällt nicht und man kann es lange verwenden. Wird es kälter, nehme ich die Jute-Lage doppelt.

3)    Kokosfaser

Ich habe zum Abdecken vom Hochbeet im Winter auch schon Kokosfaser-Matten verwendet. Sie sind wie das Kunststoff-Vlies zerfasert – sogar unabhängig von Eis und Schnee. Einfach nur beim Anheben. Rrrrratsch! Schaut aus, als ob sie der UV-Strahlung nicht standhalten würden.

4)    Doppelstegplatte

Ich verwende seit Jahren Doppelstegplatten. Die haben wir im Baumarkt auf die passende Länge zuschneiden lassen. Sie halten jahrelang und durch die Luftkammer isolieren sie sehr gut gegen Kälte.

Wenn viel Schnee auf der Doppelstegplatte liegt, schiebe ich den Schnee weg, sonst knickt die Doppelstegplatte auf dem Hochbeet ein.

5)    Schafwolle

Schafwolle arbeite ich in die Erde ein. Zum Hochbeet abdecken habe ich sie noch nie hergenommen. Deshalb kann ich dazu nichts sagen.

Wobei ich mir vorstellen kann, dass Schafwolle nicht nur Schafe vor Kälte schützt, sondern auch die oberen Bodenschichten im Garten.

Hochbeete zum Schutz des Bodens abdecken

Die Bodenlebewesen freuen sich über natürliches Material, an dem sie knabbern können oder das ihnen ein warmes Wohnzimmer beschert.

1)    Hochbeet mit Laub abdecken

Laub ist ein superguter Mulch für den Winter, birgt aber die Gefahr, dass Schnecken damit ins Hochbeet einziehen. Schnecken verstecken sich nämlich still und heimlich auch unter dem herumliegenden Laub.

Wenn man das Laub dann zusammenrecht und ins Gemüsebeet schleppt, schleppt man auch Schnecken ein. Das ist ein Weg, wie Schnecken ins Hochbeet kommen.

Wenn ihr nicht vor Schnecken zwischen dem Gemüse zurückschreckt, könnt ihr Laub verwenden, um das Hochbeet winterfest zu machen.

2)    Hochbeet im Winter mit organischen Küchenabfällen abdecken

Pflanzliche Küchenabfälle kann man anstatt auf den Kompost auch ins Hochbeet werfen. Ich habe das ausprobiert, finde es allerdings reichlich umständlich, so dass ich das wieder aufgegeben habe.

3) Hochbeet mit Gemüseresten abdecken

Das ist eine meiner bevorzugten Lieblingsmethoden, die ich nicht nur im Sommer verwende, sondern auch im Winter, um das Hochbeet winterfest zu machen.

Wenn ich Wintergemüse ernte, lasse ich Gemüseteile, die ich nicht verwerte gleich als Mulch im Beet liegen. Hier sind drei Beispiele:

Ich habe Stangensellerie geerntet und die Blätter taugen nicht mehr zum Trocknen, um sie pulverisiert in das selbstgemachte Brühpulver zu geben? Dann bleiben die Blätter auf dem Beet.

Die Rote Bete-Blätter schmecken im Herbst schon recht erdig, so dass ich sie nicht mehr im Salat verarbeite. Aber als Mulch auf dem Beet sind sie prima geeignet.

Die Stangenbohnen sind abgeerntet und jetzt muss das Grünzeug weg? Warum auf den Komposthaufen tragen wenn es genauso gut im Beet liegen bleiben kann und eine dicke Luftschicht bildet?

4) Hochbeet im Winter mit Rasenschnitt abdecken

Wenn das Gemüsebeet noch mit Pastinaken, Zuckerhut, Knollen- und Stangensellerie, Radicchio und anderen Gemüsen belegt ist, dann ist das Beet zwar nicht „nackt“, aber das Bodenleben freut sich über eine Mulchschicht.

Dafür könnt ihr Rasenschnitt hernehmen. Rasenschnitt eignet sich auch für abgeerntete Gemüse- und Hochbeete, um diese winterfest zu machen.

5) Holzhäcksel

Holzhäcksel vom Obstbaum- oder Strauchschnitt eignet sich ebenfalls als Material, mit dem ihr eure Hochbeete abdecken könnt. Ich mische den Häcksel mit grünen Abfällen wie Rasenschnitt oder Gemüseresten.

6) Hochbeet für den Winter mit Gründüngung bepflanzen

Natürlich könnte man auch Gründüngung aussäen, um den Boden zu bedecken. Auf unseren Durcheinander-Gemüsebeeten ist dafür allerdings kein Platz, sodass ich lieber – was auch schneller geht – ganz im Sinne des einfachen und entspannten Gärtnerns – Flächenmulch auflege.

Meine Erkenntnisse mit dem Hochbeet winterfest machen

Ausgehend von der Annahme, dass der Boden wie in der freien Natur nie offen sein soll, auch nicht im Winter, plädiere ich dafür, das Hochbeet auf alle Fälle mit irgendetwas abzudecken. Dafür sind die verschiedensten Materialien geeignet. Hauptsache der Boden ist bedeckt.

Viel Freude in Garten und Natur

Sonja

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