Pastinaken im Garten anbauen – so geht´s

Pastinaken im Garten anbauen

Jetzt schon an Wintergemüse denken und Pastinaken anbauen. Wie bitte??? Der Frühling sitzt noch in den Startlöchern, die Krokusse schauen gerade mal aus der Erde, der Winter ist noch nicht richtig zu Ende und schon Wintergemüse anbauen? Ja!

Manches Wintergemüse muss nämlich zeitig ausgesät werden, damit ihr es im Winter ernten könnt. Zu den Gemüsen mit langer Kulturdauer gehören eindeutig Pastinaken. Wie geht der Anbau von Pastinaken?

Der Standort für Pastinaken

Pastinaken baut ihr entweder auf einer sonnigen Fläche an, oder zumindest auf einem Platz im Halbschatten. Wie bin ich auf „Halbschatten“ gekommen? Bei uns hat sich mal eine Tomate neben den Pastinaken angesiedelt und diese zugedeckt. Wir konnten trotzdem Pastinaken ernten.

Welchen Boden brauchen Pastinaken?

Pastinaken mögen einen lockeren, humosen und tiefgründigen Boden, damit sich ihre Pfahlwurzeln so richtig tief eingraben können. Sie mögen keine Staunässe, denn sonst können die Wurzeln faulen.

Am besten gebt ihr ihnen einen durch und durch lockeren Platz ohne Steine. So einen Platz findet ihr im Hochbeet. Bevor ihr das Wurzelgemüse aussät, gebt ihr eine ordentliche Portion Kompost in und um das „Pflanzloch“.

Wann sät oder pflanzt man Pastinaken aus?

Vergesst die Frage, ob man Pastinaken vorziehen kann. Sie werden im März oder April direkt ins Beet gesät. Sie bilden eine Pfahlwurzel, die nicht gerne verpflanzt werden will.

Was ihr machen könnt, um dem Keimvorgang auf die Sprünge zu helfen, ist, den Samen vor der Aussaat einzuweichen.

Der Abstand zwischen den Samenkörnern beträgt etwa 15 cm und zwischen den Reihen 15 bis 20 cm. Pastinaken keimen sehr zögerlich. Also nicht verzweifeln, wenn sich lange nichts rührt!

Wie düngt man Pastinaken?

Verwöhnt eure Pastinaken gelegentlich mit einem Humpen verdünnter Brennnesseljauche.

Die Pflege von Pastinaken

Achtet auf ausreichende Wasserzufuhr, besonders bei Trockenheit müsst ihr viel gießen. Für das Wurzelwachstum brauchen sie Wasser, Wasser, Wasser! Gelegentlich jäten, wenn Wildkräuter wie die Vogelmiere alles überwuchern.

Mischkultur mit Pastinaken

Ihr fragt euch, was zu Pastinaken im Beet passt? Sie gehören zur Familie der Doldenblütler, also fallen Gemüse aus der gleichen Familie wie Sellerie, Karotten, Dill, Wiesenbärenklau oder Petersilie weg.

  • Salat und Zuckerhut funktionieren in Mischkultur,
  • Rukola und Lauch auch,
  • Erbsen und Rote Bete ebenfalls.

Aus Erfahrung sage ich: Tomaten bieten sich (aber nur bedingt) als Mischkulturpartner an. Wie ich weiter oben schon gesagt habe, hat sich bei uns direkt neben den Pastinaken von alleine eine Tomate ins Hochbeet verirrt.

Die Tomate hat im Laufe der Zeit alles überwuchert, andererseits wie eine Mulchdecke gewirkt. Die Pastinaken wiederum haben vom reichlich Gießen der Tomaten profitiert. Ich war überrascht, dass sich die Wurzeln trotz der Finsternis gut entwickelt haben.

Pastinaken ernten

Pastinaken werden im Herbst und Winter nach Bedarf geerntet. Dafür mit einer kleinen Handgrabegabel die Erde rundherum aushebeln und die Pastinaken vorsichtig aus der Erde ziehen.

Sie können sonst abbrechen, besonders dann, wenn man eine Sorte mit langen, dünnen Wurzeln angebaut hat. Oder eine mit sehr dicken Wurzeln.

Achtung: Das Kraut der Pastinake kann fototoxische Reaktionen hervorrufen. Deshalb beim Hantieren mit dem Kraut am besten Handschuhe tragen.

Wie lagert man Pastinaken?

Ich lasse die Pastinaken immer im Beet, bis ich sie brauche. Wenn allerdings der Boden durchfriert, kann man sie nicht herausziehen. Dann weiche ich auf Pastinaken vom Bioladen oder Wochenmarkt aus. Den Wurzeln macht Frost nichts aus.

Die Mitesser

Pfahlwurzeln sind ein gefundener Leckerbissen für Wühlmäuse. Wir bauen Pastinaken nur im Hochbeet an, das durch ein Wühlmausgitter von unten gegen die Nager geschützt ist.

Der Verwendungszweck: Was kann man mit Pastinaken machen?

Die Pastinakenwurzel schmeckt süßlich. Sie lässt sich roh, gekocht oder gebacken verwenden. Ich mache gerne Chips daraus oder sie kommt zum Blechgemüse. Das ist im Winter eine herrliche Leckerei mit heimischem Wurzelgemüse! Mit Pastinaken lassen sich Suppen verfeinern. Sie schmecken auch als Pastinakenpüree.

Sortenempfehlungen

Diese Sorten habe ich schon ausprobiert

  • Dicke Dirn (extrem dicke Sorte – hat bei uns 800 Gramm auf dei Waage gebracht, obwohl die Wurzel abgebrochen ist)
  • Halblange Weiße
  • Tender und True
  • White Gem

Inhaltsstoffe / Nährstoffe

Pastinaken enthalten eine Menge Nährstoffe. Um nur einige zu nennen: Kalium, Magnesium, Eisen, Phosphor, Zink, Calcium, Vitamin B1 / B2 / B6, Folsäure, Vitamin C und E, Beta-Carotin und Inulin. Dank der Kohlenhydrate schmeckt sie süß.

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Wortherkunft

Das Wort „Pastinak“ stammt vom mittelhochdeutschen „pasternack“ ab. Das hört sich fast wie Schabernack an.

Botanik

Pastinaken gibt es als Wildform. Beide, die wilde und die gezüchtete Form, gehören zur Familie der Doldenblütengewächse.

Sonst noch etwas? Unnützes Wissen

Andere Bezeichnungen

Andere Namen für „Pastinake“ lauten Hammelmöhre, Hirschfraß, Bockskraut, Moorwurzel und Welsche Petersilie. Während der Pest wurde sie „Pestnacke“ genannt. Die Bezeichnung „Germanenwurzel“ zeigt, dass die Pastinake schon sehr lange gegessen wird.

Volkskundliches

Schon in der Jungsteinzeit war die Wilde Pastinake ein Grundnahrungsmittel. Pastinaken waren früher ein häufig angebautes Gemüse, wurden später jedoch von Karotten und Kartoffeln verdrängt.

Früher wurde aus Pastinaken Wein und Bier hergestellt. In einem Donald-Duck-Comic wird Pastinakenpudding serviert.

Zusammenfassung

Hier ist noch einmal das Wichtigste zum Anbau von Pastinaken in Kürze:

  • Wer mit Pastinaken als Wintergemüse liebäugelt, sollte schon im Frühjahr loslegen.
  • Pastinaken keimen sehr langsam, also nicht verzweifeln, wenn sich ewig nichts tut.
  • Mit lockerem Boden kommen sie am besten zurecht.
  • Gegen gelegentliche organische Düngergaben spricht auch nichts.
  • Wenn es trocken ist, haben Pastinaken richtig viel Durst.
  • Die Wurzeln über den Winter im Beet lassen und erst ernten, wenn man sie braucht.

Meine Erkenntnisse mit dem Anbau von Pastinaken im Hochbeet

Pastinaken haben eine lange Kulturdauer. Und trotzdem baue ich welche an, denn sie schmecken einfach köstlich und es ist ein tolles Gefühl, wenigstens einen Teil der Pastinaken aus dem eigenen Garten zu ernten.

Im Hochbeet sind Pastinaken gut aufgehoben, denn dort ist die Erde locker und sie sind vor Wühlmäusen sicher. Pastinaken gebärden sich am Anfang zimperlich. Sie lassen sich viel Zeit mit keimen und wachsen.

Deshalb nach dem Säen und Keimen am besten vergessen, nicht jeden Tag gucken, ob sie schon wieder einen Millimeter gewachsen sind. Einfach (außer düngen und gießen) warten, bis sie erntereif sind.

Die Ernte ist wie bei Kartoffeln eine Überraschung. Man sieht der Wurzel von oben nicht an, wie sie unten ausschaut. Ist sie lang, kurz, dick, dünn? Umso größer ist dann die Freude!

Viel Freude in Garten und Natur

Sonja

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