Physalis anbauen im Topf (Andenbeeren)

Physalis anbauen und ernten im Kübel

Physalis sind kleine, kugelrunde, orangefarbene und schmackhafte Früchte, die man gut im Kübel anpflanzen kann. Je nach Sorte schmecken manche von ihnen nach Ananas (Ananaskirsche), andere haben etwas von Kokos. Allen gemeinsam ist ihr fruchtiger Geschmack.

Wie man Physalis, auch Kapstachelbeeren oder Andenbeeren genannt, im Topf anbauen kann, lest ihr hier.

Standort für Physalis / Andenbeeren

Sonnig und warm. Das mögen Physalis-Pflanzen. Deshalb dürfen sie in die Sonne. Auch pralle Sonne unter freiem Himmel macht ihnen nichts aus. Eine absonnige Nordseite ist nicht empfehlenswert.

Unsere Physalis im Topf, die irgendwo im Garten unter freiem Himmel steht, gedeiht deutlich besser als die an einem vor Regen geschützten Platz auf der Terrasse.

Wahrscheinlich weil die Erde durchdringend gewässert wird, wenn es regnet. Was auf der Terrasse nicht der Fall ist. Und ich sage euch: Wasser brauchen die Pflanzen.

Erde fürs Physalis anbauen

Die Erde im Kübel soll locker, humos und nährstoffreich sein. Am besten peppt ihr die Erde vor der Pflanzung mit Kompost, viiiiel Kompost auf und gebt einen organischen Langzeitdünger wie reifen Mistkompost oder Schafwolle dazu. Manchen Leuten macht es auch nichts aus, Hornspäne zu verwenden. Das geht genauso.

Wie groß soll der Topf sein?

Wir bauen Physalis im großen Topf an. Je größer der Pflanzkübel ist, desto mehr Ertrag liefert die Pflanze. In einen Topf von mindestens 80 Zentimeter Durchmesser passt eine Pflanze der Sorte „Schönbrunner Gold“.

Damit die Pflanze gut wachsen kann, braucht sie einen wirklich großen Kübel. Einen Meter Durchmesser mindestens. Ich habe auch schon einen kleineren ausprobiert. Das war zu klein.

In den Topf kommt neben oben genanntem Dünger als Füllmaterial Gartenerde. Das hat einen einfachen Grund: Ohne Gartenerde schluckt der Topf einfach zu viel selbst hergestellten Kompost. Hätten wir mehr Kompost, würde ich den Bottich vollständig damit befüllen.

Wann soll man Andenbeeren säen und pflanzen?

Die Samen der Physalis keimen zögerlich. Deshalb fange ich schon früh damit an und ziehe sie ab Januar vor. Zum Keimen brauchen die Samen sehr lange und viel Wärme, mindestens 22 Grad und wärmer.

Die Samen werden leicht mit Erde bedeckt, feucht gehalten und stehen an einem sonnigen Fenster. Dann heißt es warten. Und warten. Und warten. Und wenn man nach Wochen nachsät, weil sich nichts tut, keimen die ersten Samen dann doch noch. Ich glaube, bei uns warten die Samen aufs Nachsäen.

Ins Freie dürfen die Jungpflanzen erst nach den Eisheiligen, wenn es warm genug ist. Denn sie sind sehr kälteempfindlich und mögen keinen Frost. Schließlich stammen sie ursprünglich aus warmen Gefilden.

Extra-Tipp: Meistens überwintere ich eine klein gebliebene Pflanze vom Vorjahr. Eine, die bei der Nachsaat spät gekeimt ist und die ich irgendwann im kleinen Topf „vergessen“ habe. Die hat dann schon einen Wachstumsvorsprung, der sich auf die verfrühte Blüte auswirkt.

Physalis anbauen im Topf

Pflege / Düngen von Physalis

Die Pflanze braucht während der Blüten- und Fructhbildung viel Wasser, vor allem wenn die Sonne intensiv scheint muss man gießen. So ein Topf trocknet leicht aus. Da muss man wirklich dranbleiben und der Pflanze Aufmerksamkeit schenken.

Zusätzlich hilft es, die Erde mit Mulch feucht zu halten. Dann trocknet die Topferde, egal, ob gekaufte oder Erde aus dem eigenen Garten, langsamer aus.

Außerdem dünge ich gelegentlich mit verdünnter Brennnesseljauche nach. Ansonsten braucht die Pflanze keine Aufmerksamkeit.

Da die Kapstachelbeere sehr breit wird und gern ausufert, zäune ich sie ein. Dafür stecke ich an den Topfrand mehrere Stöckchen, die ich mit einem festen Jutegarn zusammenbinde. Die Pflanze kippt nach außen und kann sich auf das dicke Garn legen.

Andenbeeren-Pflanzen müssen nicht ausgegeizt, nur wie oben beschrieben gestützt oder an Stäben festgebunden werden.

Mischkultur

In den Topf kommt nicht viel. Meistens wachsen bei uns als Mischkultur neben der Andenbeere Vogelmiere oder andere essbare Wildkräuter. Sie finden ihren Weg in den Topf von allein. Auch eine nicht-rankende Kapuzinerkresse passt.

Ernte der Andenbeeren

Die Früchte bilden sich in einer grünen Hülle. Die Früchte von der Sorte Physalis peruviana erntet man, sobald die Hüllen pergamentartig trocken sind.

Erntet man die Früchte zu früh, haben sie also noch grünliche Früchte, hat man Pech, denn sie reifen nicht nach und sind unreif giftig.

Von der Kapstachelbeere sind nur die reifen Früchte essbar, alle anderen Teile der Pflanze und auch die unreifen Früchte sind giftig!

Die Früchte der Sorte Physalis pruinosa (Ananaskirsche) fallen ab, sobald sie reif sind. Wie praktisch.

Verwendungszweck

Haben die kugelrunden Andenbeeren den richtigen Reifegrad schmecken sie süß mit einem ausgewogenen Verhältnis zu Säure.

Aus Physalis lassen sich je nach Sorte Marmelade oder Kompott herstellen oder man nascht sie frisch vom Strauch oder in einem Obstsalat. Manche Sorten können zu Chutneys verarbeitet werden.

Die Ballons geben als Dekoration auf Desserts ein hübsches Bild ab. Wobei nicht der Ballon sondern nur die darin enthaltene Frucht essbar ist.

Bewährte Physalis-Sorten

Es gibt verschiedene essbare Sorten, zum Beispiel die Peruanische Blasenkirsche, „Physalis peruviana“ oder die  Ananaskirsche „Physalis pruinosa“. Ausprobiert habe ich die Sorten „Ananaskirsche“ und „Schönbrunner Gold“.

Beide Sorten schmecken gut. Die eine mehr nach Kokos, die andere mehr nach Ananas. Bei der Ananaskirsche meint man, man beißt in eine Ananas und wundert sich, keine Ananas in der Hand zu halten!

Inhaltsstoffe

Physalis sind ein guter Lieferant für viele Vitamine, Antioxidantien, Kalium, Beta-Carotin, Pektine und andere Nährstoffe. Unter anderem finden sich in der Frucht Provitamin A, Vitamin B1, B6, Vitamin C, Folsäure (Vitamin B9) Eisen, Kalzium, Phosphor, Thiamin, Riboflamin und Niacin.

Physalis aus dem Garten

Verwechslungsgefahr von Kapstachelbeeren

Die Früchte reifen in einem Fruchtkelch heran, der einem Lampion ähnelt. Man kennt das von der Zierpflanze „Lampionblume“ (Physalis alkekengi), die als Zierpflanze gern in Gärten gepflanzt wird und winterhart ist.

… Und mehr / Wissensecke

Andere Namen

Andere Namen für Physalis lauten Blasenkirsche, Kapstachelbeere, Judenkirsche, Andenbeere, Andenkirsche oder peruianische Blasenkirsche.

Auf der Inselkette der Maskarenen östlich von Madagaskar heißt die Pflanze „Pok Pok“. Auf Schwedisch soll sie „Kapakursbär“ heißen.

In Südamerika gibt es keine einheitliche Bezeichnung für die Früchte. Je nach Land reichen ihre Namen von Waldtomate über Liebestasche bis zu Perukirsche.

Wortherkunft

Die portugiesischen Seeleute hatten Physalis nach Südafrika geschleppt. Dort fanden die Pflanzen rund um das Kap der Guten Hoffnung optimale Wachsumsbedingungen und erhielten so ihren Namen „Kapstachelbeere“.

Botanik

Kapstachelbeeren gehören zur Pflanzenfamilie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Die Blüten der Andenbeeren sind gelb mit dunklen Flecken.

Die Blühzeit geht über mehrere Monate, so dass sich immer Blüten, unreife und reife Früchte an der Pflanze befinden.

Auch wenn der Name der essbaren Physalis „Kapstachelbeere“ lautet, hat sie botanisch nichts mit der Stachelbeere zu tun.

Ökologie / Lebensraum

Auf Hawaii ist die Pflanze invasiv und heißt dort Pohu.

Volkskundliches

Andenbeeren oder Physalis stammen ursprünglich aus der südamerikanischen Andenregion. Daher rührt die Bezeichnung „Andenbeere“.

Die Frucht darf nicht mit der in Europa vorkommenden und einheimischen Zierpflanze Lampionblume (Physalis alkekengi) verwechselt werden, deren Früchte giftig sind.

Meine Erkenntnisse mit dem Anbau von Physalis im Topf

Kapstachelbeeren sind einfach anzubauende Beeren und bringen schmackhafte Erfolgserlebnisse. Allerdings braucht man Geduld, denn von der Aussaat bis zur ersten Ernte vergehen viele Monate. Dagegen ist die Tomate im Topf eine richtige Rennziege!

Diese eine Sache ist wichtig für Kapstachelbeeren. Leider kann man sich das nicht stricken: passendes Wetter mit viel Wärme.

Viel Freude in Garten und Natur

Sonja

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