3 Tipps zum Vorziehen von Gemüse fürs Hochbeet

Wer keine Jungpflanzen von der Gärtnerei kaufen will, kommt um die Anzucht von Gemüse im Haus nicht herum.

Bei diesen Tipps gehe ich auf die Frage ein, wo wir unser Gemüse vorziehen, was meine Erfahrungen mit der Anzucht in Eierkartons sind, welches Zubehör wir verwenden und ob wir eine Lampe mit künstlichem Licht nutzen?

Tipp 1: Zubehör zur Anzucht von Gemüse für das Hochbeet

Zum Vorziehen von Gemüse braucht ihr folgendes Zubehör:

• Anzuchttöpfe oder –schalen für die Aussaat mit Untersetzer (nicht aus Kokosfaser oder so ähnlich, sondern solche, die ihr viele Jahre wiederverwenden könnt, zum Beispiel aus Plastik oder Ton)
• Einzelne Anzuchttöpfe zum Pikieren (Vereinzeln) der gekeimten Pflänzchen
• Erde
• Pikierstab oder etwas, das dafür geeignet ist wie ein Löffelstiel oder Bleistift
• Pinzette, um die winzigen Samen von Knollensellerie und Sangensellerie leichter auf Abstand in den Anzucht-Topf zu bugsieren
• Wissen um die Anzahl der Gemüse, die ihr anbauen wollt
• Wassersprüher zum vorsichtigen Befeuchten der Samen und „gießen“ der Sämlinge. Das ist vor allem bei winzig kleinen Samen von Lichtkeimern wichtig, damit sie nicht mit einem Gießschwall unter die Erde geschwemmt werden
• Kleine Gießkanne, wie man sie drinnen im Haus für Pflanzen verwendet. Wenn die Jungpflanzen größer sind, muss man sie nicht mehr besprühen, sondern kann sie mit der kleinen Gießkanne gießen, ohne dass die Jungpflanzen absaufen.

Braucht man künstliche Beleuchtung? Nein – bei einer kleinen Anbaumenge für das Hochbeet oder den kleinen Gemüsegarten. Wenn man nicht gerade in einer finsteren Höhle wohnt, sondern irgendwo ein paar hellere Fenster hat, reicht das normale Tageslicht aus.

Ich verwende keine Technik, also kein künstliches Licht wie LED-Lampen. Für unsere wenigen Gemüse, die wir im Haus vorziehen, braucht es das nicht.

Wer jetzt befürchtet, dass bei der Anzucht im ausgehenden Winter ohne zusätzliche Pflanzen-Lampen die Jungpflanzen leiden könnten, den kann ich beruhigen.

Wenn sich die Jungpflanzen etwas strecken, weil das Licht im Januar und Februar noch nicht optimal ist, hat das bei uns keinen negativen Einfluss auf das spätere Wachstum im Hochbeet oder der Tomaten im Topf.

Tipp 2: Wo Gemüse vorziehen?

Im ausgehenden Winter und Vorfrühling ziehe ich das Gemüse im Haus vor, weil wir in der glücklichen Lage sind, helle Räume zu bewohnen.

Die Samentöpfe und Jungpflanzen landen in der Küche (Südfenster) und im Wohnzimmer (bodentiefe Südwest-, Westfenster). Ich habe festgestellt, dass das Südfenster gar nicht so tauglich ist, wie man wegen der Lichtausbeute meint.

Dort ist es bei Sonnenschein oft zu lange zu warm und dann werden die Pflanzen sehr gagelig. Deshalb wässere ich in der Küche die Samen nur mehr.

Die Anzucht-Töpfe mit Salat, der es zum Keimen kälter mag, habe ich schon an verschiedenen Stellen hingestellt, zum Beispiel Speisekammer (kleines Ost-/Südostfenster). Da war es ihm zu dunkel.

Zwischenzeitlich bin ich beim Salat auf das Fenster im Treppenhaus umgestiegen (Nordfenster, mehr als doppelt so großes Fenster wie in der Speisekammer). Das gefällt den Salatsamen von Temperatur und Licht her ausgesprochen gut.

Ich lasse die Pflanzen nach dem Keimen im Warmen. Meine Versuche, sie in kältere Räume zu stellen haben nur den Blattläusen gefallen.

Tipp 3: Gemüse im Eierkarton vorziehen?

Es hört sich ressourcenschonend an, das Gemüse im Eierkarton vorzuziehen und es dann zusammen mit dem Karton umzupflanzen. Man muss nicht pikieren oder umtopfen und stört damit nicht die Wurzeln.

Abgesehen davon, dass man nicht weiß, ob die Zusammensetzung der Eierkartons lebensmitteltauglich ist (siehe hierzu auch den Artikel, der der Frage nachgeht, ob es sinnvoll ist, das Beet mit Pappe anzulegen), habe ich mit der Anzucht von Jungpflanzen in Eierkartons oder Papprollen wie Rollen von Toilettenpapier oder Haushaltsrollen schlechte Erfahrungen gemacht.

Entweder die Erde und mit ihnen die Samen und Keimlinge sind vertrocknet oder wenn ich stärker gegossen habe, fing alles zu schimmeln an und die Gemüsepflanzen gingen kaputt.

Bei mir haben sich kleine Anzuchttöpfe aus Plastik und Keramik zum Vorziehen am besten bewährt.

Meine Erkenntnisse mit der Jungpflanzen-Anzucht für das Hochbeet

Bei der kleinen Gemüse-Anbaumenge, wie wir sie im Frühjahr für das Hochbeet haben, braucht man zur Anzucht kein ausgefeiltes Zubehör oder zusätzliches technisches Licht-Equipment. Da genügt das Licht am Fenster im Haus. Und kleine Anzuchttöpfe kann man, anders als Eierkartons, viele Jahre verwenden.

Viel Freude in Garten und Natur

Sonja

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