Bei wenig Platz im Gemüsebeet muss man mit dem Platz haushalten.
Das geht mit Stangensellerie wunderbar!
Denn: Einen Satz anbauen und monatelang ernten ist fast garantiert!
Bis zum Winter!
Wie das geht, an welche Zeiten ich mich zum Säen orientiere und wie ich Blattsellerie vorziehe, gibt es in diesem Artikel zu lesen.
Tipp 1) Zu welchem Zeitpunkt Stangensellerie säen?
Stangen- oder Staudensellerie zieht man immer vor.
Ich fange Ende Januar mit dem Vorziehen an.
Gut, dass ich mit dem Aussäen so früh dran bin.
Dadurch habe ich noch genug Zeit zum nachsäen, falls der erste Satz nichts wird.
Bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag lasse ich mir für die Nachsaat allerdings nicht Zeit.
Mein letzter Saat-Termin ist zu Beginn des Erstfrühlings.
Dieses Zeitfenster dauert lang genug, um auch Missgeschicke beim Vorziehen auszubügeln.
Missgeschicke wie, dass es den Keimlingen zu nass oder zu trocken ist, sie Fressfeinde wie Larven von Trauermücken zum Fressen gern haben und was weiß ich nicht noch alles!
In diesem Beitrag habe ich früher schon einmal zwei einfach zu vermeidende Fehler beim Stangensellerie anbauen beschrieben.
Wegen der langen Zeitspanne von Ende Januar bis Anfang des Erstfrühlings muss ich nicht hektisch die nächsten Samen vom Blattsellerie aussäen, wenn die ersten nichts geworden sind.
Der Zeitrahmen erlaubt es mir sogar, mit der nächsten Aussaat noch ein paar Tage länger zu warten!
Warten auf die nächsten Blatttage nach Maria Thun.
An diesen Tagen säe ich Stangensellerie aus.
Wenn allerdings bis zur Forsythienblüte kein einziger Satz Sellerie was geworden ist, dann war das nicht mein Jahr und ich gebe auf.
Habe ich allerdings noch nie erlebt.
Das mit dem Aufgeben ist also nur Theorie.
Zur Not könnte man laut Angaben auf den Samenpackungen auch noch später aussäen.
Aber dadurch verschiebt sich die erste Ernte immer weiter nach hinten, weil Schnittsellerie so langsam wächst. Dabei will ich doch aus unseren Hochbeeten möglichst viel herausholen.
Deshalb baue ich ihn so früh als möglich an.
Tipp 2) Wie Staudensellerie vorziehen?
Ich säe die winzigen Samen nicht gleich in die Erde, sondern lege sie zum Vorkeimen einen Tag ins Wasser – oder auch zwei. Je nachdem, wie ich Lust auf die anschließende Arbeit habe. Nur nicht hetzen!
Nach dem Vorkeimen kommen die Samen in einen kleinen Anzuchttopf mit eigenem Kompost, den ich vor der Aussaat im Topf durchdringend gewässert habe.
Die Saattiefe vom Sellerie ist gleich null Zentimeter und null Millimeter!
Denn er ist ein sogenannter Lichtkeimer. Und in diesem Fall bedeutet „Lichtkeimer“ auch wirklich, dass die Samen überhaupt nicht, auch keine paar Millimeter, zugedeckt sein wollen.
Also die Samen auf die Erde legen, festdrücken und mit Wasser besprühen, so dass das Saatgut guten Bodenkontakt hat.
Die Samen dürfen nicht austrocknen und auch nicht unter die Erde geschwemmt werden.
Regelmäßig mit Wasser besprühen.
Das ist sehr wichtig, weil die Oberfläche schnell austrocknen kann. An dieser Stelle ist meine Devise: Lieber einmal zu oft als einmal zu wenig gesprüht.
Dazwischen nicht nur sprühen, sondern auch leicht gießen, damit nicht nur die Oberfläche feucht bleibt, sondern auch die tiefere Erdschicht, in der die Wurzeln wurzeln sollen.
Anschließend warten, bis die Samen keimen und den langen, langen Prozess bis zur Entwicklung der ersten echten Blätter aushalten.
Wenn der langsam wachsende Stangensellerie endlich zwei bis drei echte Blätter hat, pikiere ich ihn in Einzeltöpfe.
Dann heißt es gießen, düngen und wieder warten.
Da Blattsellerie Kalium braucht, gieße ich ab und zu mit Kartoffelwasser, das ich vom Kochen von Pellkartoffeln übrig habe.
Wenn die Zeit dann reif ist, darf Sellerie ins Freiland.
Tipp 3) Wann pflanzt man Stangensellerie ins Hochbeet?
Für mich ist der richtige Zeitpunkt, um die Staudensellerie-Setzlinge ins Freiland zu pflanzen nach den letzten Frösten, also nach den Eisheiligen Mitte Mai.
Das klappt gut.
Und normalerweise auch das Vorziehen.
Bleibt noch eine Frage.
Tipp 4) Wie geht das, dass man von nur ein paar Stangensellerie-Pflanzen lange ernten kann?
Ganz einfach. Wir schneiden bei der Ernte nicht die ganze Pflanze ab sondern immer nur die äußeren Stangen. So wächst das Gemüse vom Herz her immer weiter nach.
Mit dieser Methode braucht Staudensellerie nicht viel Platz im Hochbeet oder kleinen Gemüsebeet.
Auch wenn andere Leute zeitversetzt mehrere Sätze von Blattsellerie anbauen, genügt uns ein einziger Satz mit wenigen Pflanzen für die ganze Saison.
Meine Erkenntnisse mit dem Anbau von Schnittsellerie im Hochbeet
Bei wenig Gemüseanbaufläche ist Stangensellerie ein tolles Gemüse, denn man braucht nur ein einziges Mal auszusäen, um fast die ganze Anbausaison lang davon ernten zu können. Eine super Sache für den begrenzten Platz im Hochbeet!
Viel Freude in Garten und Natur
Sonja
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