Unterpflanzung Johannisbeeren und Beerensträucher

Unterpflanzung Johannisbeeren

Bei der Wahl von Bodendeckern und anderen Begleitpflanzen für Beerensträucher besteht oft Unsicherheit. Das liegt zum Teil an widersprüchlichen Aussagen. Einerseits wird von einer Unterpflanzung zugunsten einer guten Beerenernte abgeraten, andererseits wird zugeraten.

Ich schildere meine Erfahrungen mit Begleitpflanzen und gehe auf die Frage ein, ob Bodendecker und andere krautige Pflanzen den Beerensträuchern Nährstoffe wegnehmen. Daneben gebe ich Tipps, auf was man bei der Wahl der Unterpflanzung achten kann.

Was kann man unter Johannisbeeren pflanzen?

Die Sträucher von Johannisbeeren und Stachelbeeren haben wir entlang des Weges in den Rasen gesetzt und keine spezielle Unterpflanzung vorgenommen.

Wir haben den Standort auch nicht vorbereitet, indem wir ein Beet angelegt hätten. Also: Pflanzloch in den Rasen gegraben, Beerenstrauch rein, Loch zugemacht und fertig.

Viele Jahre ist Gras (Rasen) gewachsen, das ich mit dem Rasenmäher oder an unzugänglichen Stellen mit der Handsichel gemäht oder mit der Hand ausgerissen habe.

Dazwischen machte sich während der ersten Jahre Kriechender Hahnenfuß breit. Den habe ich nach und nach ausgerissen, weil er – glaube ich – um den Wurzelraum der flachwurzelnden Johannisbeeren konkurriert.

Der Wurzelansatz vom Kriechenden Hahnenfuß ist nämlich ein sehr dicker Knuppel. Wobei ich immer ein paar Hahnenfuß-Pflanzen stehen gelassen habe – wegen der Hahnenfuß-Scherenbiene.

Durch jährliche Düngergaben mit Kompost und Rasenschnitt veränderte sich die Zusammensetzung der Begleitpflanzen. Neben Gras und Hahnenfuß wuchsen irgendwann Brennnesseln und Labkraut unter den Beerensträuchern.

Diese Wildkräuter und manche Gräser sind über die Johannisbeersträucher hinausgewachsen. Die Ernte inmitten von Brennnesseln war brenzlig und zu den Beeren kam kaum mehr Licht durch, was den Reifeprozess verzögert hatte.

Also mussten Labkraut und Brennnesseln raus. Brennnesseln sind hartnäckig, also dranbleiben. Im Laufe der Zeit haben sich unter unsere Beerensträucher auf der Sonnenseite vor allem Gundermann und Erdbeerpflanzen als dauerhafte Unterpflanzung angesiedelt.

An manchen Stellen wächst auch Feldsalat. Hin und wieder kommt die Wilde Malve angeflogen, die zwar hoch wird, aber in unserem Naturgarten bleiben darf. Die Wilde Karde werde ich umsetzen. Die piekst mir bei der Beerenernte zu stark.

Wusstet ihr, dass die Wurzel der Wilden Karde den Wühlmäusen schmeckt? Das nur nebenbei. Wir hatten auch schon Vogelmiere als essbaren Bodendecker unter den Beeren, aber das hat sich nicht bewährt. Vogelmiere kann wie Labkraut weit nach oben wachsen.

Bei den schwarzen Johannisbeeren an einem anderen Platz und unter der Maibeere wächst als Begleitpflanze eine Goldnessel, ebenfalls ein Wildkraut, das sich von alleine den Platz erobert hat. Das passt ebenfalls.

Ich kann mit auch Günsel als Bodendecker für Beerensträucher vorstellen. Er wächst ebenfalls sehr dicht und bleibt sehr niedrig. Wir haben Günsel zwar an verschiedenen Stellen, aber den Weg zu den Johannisbeeren hat er noch nicht gefunden, dafür aber zu den Himbeeren.

Will man Wildkräuter als Unterpflanzung anpflanzen, sollte man auf die Standortbedingungen schauen. Waldmeister oder Bärlauch sind niedrig bleibend, aber als Unterpflanzung unter Beerensträucher nicht geeignet, weil sie andere Standortbedingungen haben und nach der Blüte einziehen, so dass der Boden frei liegt. Waldmeister bedeckt den Boden außerdem nur locker.

Beerensträucher mit Rasen unterpflanzen

Bodendecker statt Mulch?

Soll man statt Bodendecker Mulch verwenden? Bodendecker und Mulch schützen beide den Boden vor dem Austrocknen. Der Bodendecker braucht Nährstoffe, was meiner Erfahrung nach für die Beeren kein Problem ist. Mulch dagegen gibt Nährstoffe ab.

Ich mulche immer wieder mit Rasenschnitt und gebe fast jedes Jahr etwas Kompost zwischen die Beerensträucher. Das hat den Effekt, dass der Kriechende Hahnenfuß verschwunden ist.

Denn er ist eine Zeigerpflanze für verdichteten und zu Staunässe neigenden Boden. Durch das Mulchen und Kompostiern entstand lockere, humose Erde rund um Johannnisbeeren und Stachelbeeren.

Diese beiden Materialien – Kompost und Rasenschnitt – werfe ich zwischen die Beerensträucher, dorthin wo noch Gras wächst. Und in die Schattenseite der Sträucher, wo eine andere Vegetation wächst als auf der Sonnenseite.

Bei uns heißt es folglich nicht “Bodendecker statt Mulch” sondern “Bodendecker und Mulch”.

Bodendecker unter Johannisbeeren

Nehmen Bodendecker den Beerensträuchern Nährstoffe weg?

Ich erzähle euch meine Erfahrung zur Theorie, dass Bodendecker oder andere Unterpflanzungen den Beerensträuchern die Nährstoffe wegnehmen und das den Ernteertrag verringern könnte.

Unsere Johannisbeeren tragen immer sehr üppig. Obwohl allerhand Kraut unter ihnen wächst. Es könnte natürlich am Kompostieren und mulchen liegen. Aber ich hatte auch schon Jahre dabei, wo ich das nicht gemacht habe. Die Ernte war trotzdem ausgezeichnet.

Wobei natürlich Kompost und Mulch länger wirken. Aber egal, wie es ist, meiner Erfahrung nach nimmt eine natürliche Krautschicht unter den Johannisbeeren den Beerensträuchern keine Nährstoffe weg. Wie es sich mit Zierpflanzen wie Frauenmantel verhält, kann ich nicht sagen.

Wilde Malve als Unterpflanzung schwarze Johannisbeere

Meine Erkenntnisse mit Begleitpflanzen von Johannisbeeren und anderen Beerensträuchern

Als Unterpflanzung unter Beerensträucher eignet sich Rasen. Will man keinen Rasen, gehen genauso gut Bodendecker oder niedrige Begleitpflanzen, die wenig Arbeit machen.

Vorteilhaft sind niedrige Pflanzen, weil damit die Beerensträucher auch bodennah genug Licht erhalten, so dass sie vom Boden her immer wieder neu austreiben können.

Ich würde zum Beispiel keine Zierpflanzen wie Frauenmantel oder Strochenschnabel als Begleitpflanzen für Johannisbeeren verwenden. Die decken im unteren Bereich alles zu.

In unserem Naturgarten hat sich die Unterpflanzung unter den Beerensträuchern von alleine angesiedelt und im Laufe der Jahre verändert. Und wo keine Bodendecker wachsen, wächst immer noch Gras, das wir mähen.

Im Ergebnis glaube ich, dass mit der Unterpflanzung von Beerensträuchern viel zu viel Tamtam gemacht wird. Mit unserem lehmigen Boden können wir oft Nichts-tun und die Ernte ist trotzdem reichlich.

Viel Freude in Garten und Natur

Sonja

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