Basilikum-Samen sind Lichtkeimer und das schmackhafte Kraut legt besonders viel Wert auf eine bestimmte Pflegemaßnahme. Welche das ist? Die Antwort auf diese Frage und was sonst noch zu berücksichtigen ist, erfahrt ihr in dieser Anbau-Anleitung.
Standort für Basilikum im Garten
Es heißt immer, Basilikum braucht einen sonnigen Platz. Meiner Erfahrung nach wächst und gedeiht das Kraut besser an einem halbschattigen, aber trotzdem hellen Platz als an einem Platz, an dem es in der brütenden Mittagshitze der Sonne ausgesetzt ist.
Vorbereitung vom Boden für den Anbau von Basilikum (Ocimum basilicum)
Basilikum mag lockeren, wasserdurchlässigen, nährstoffreichen und humosen Boden. Nach dem Vorziehen im Haus pflanze ich das Kraut in das Hochbeet, das bereits im phänologischen Erstfrühling mit Kompost vorbereitet wurde.
So! Der Standort ist klar und der Boden vorbereitet. Nun geht´s ganz zurück an den Anfang: ans anbauen mit Samen.
Anzucht von Basilikum: Wann säen und wie geht das?
Basilikum lässt sich ab Februar oder März im Haus vorziehen. Da es ab etwa Juni blüht, ist es sinnvoll, im Juni eine zweite Ladung vorzuziehen, damit Nachschub da ist, sobald die erste Charge volle Pulle blüht.
Zum Vorziehen lege ich die Samen ein bis zwei Tage ins Wasser. Im Wasser bildet sich um die Samen eine weißliche Schicht, bei der ich mich anfangs gefragt hatte, ob es Schimmel ist und den Samen schadet? Nein, es ist alles im grünen Bereich.
Nach dem Vorkeimen kommen die Samen auf die feuchte Erde im Topf. Welche Erde ich als Anzuchterde verwende, findet ihr hier.
Man kann mehrere Samen in einen Topf aussäen, sollte aber nicht zu dicht säen, damit die Jungpflanzen genügend Platz haben. Pro Topf säe ich weniger Samen aus, als in einem gekauften Basilikum-Topf Pflanzen wachsen. Die stehen nämlich zu eng beisammen.
Da die Samen Lichtkeimer sind, werden sie nicht mit Erde bedeckt. Anschließend befeuchten (zum Beispiel mit einem Wassersprüher), so dass die Samen Erdkontakt haben. Und die nächsten Tage darauf achten, dass die Samen nicht vertrocknen. Das ist eine kritische Phase.
Unter welchen Bedingungen soll es weitergehen? Bei uns stehen die ausgesäten Basiliken im Topf im Wohnzimmer an einem großen Westseitenfenster. Da hat es immer mindestens 20 Grad. In der Küche habe ich es auch schon ausprobiert.
Das geht auch. Dort haben wir ein großes Südseitenfenster. Nur zum Lüften stelle ich den Topf woanders hin, damit die Samen keinen winterlichen Kälteschock bekommen. Nach ein paar Tagen keimen die ersten Samen. Das geht schnell.
Werden die Pflanzen größer, kann man sie in einen größeren Topf umtopfen. Während dieser Zeit dünge ich auch schon mit verdünnter Brennnesseljauche.
Basilikum in den Garten pflanzen
Mit der Anzucht im März oder April hat die Pflanze schon eine gute Größe, wenn sie nach draußen umziehen kann. Weil Basilikum sehr kälteempfindlich ist, darf es erst nach den Eisheiligen ins Freie.
Im Hochbeet oder wo auch immer das Basilikum weiterkultiviert wird, nicht zu eng pflanzen, denn die Pflanzen brauchen Platz, um sich oberirdisch auszubreiten und unterirdisch nicht in die Quere zu kommen.
Auf Direktsaat verzichte ich, denn es ist einfacher, Basilikum im Topf vorzuziehen und die Keime so vor Fressfeinden zu schützen. Außerdem lässt sich der Platz im Hochbeet auf diese Weise besser nutzen.
Pflege / Düngen / Gießen
Die Basilikum-Pflanzen dünge ich im Hochbeet gelegentlich mit verdünnter Brennnesseljauche. Spätestens dann, wenn sie bei schönem Wetter gelbe Blätter bekommen.
Dann weiß ich, es ist Zeit für Nährstoffnachschub zu sorgen. Bei nasskaltem Wetter ist Basilikum für einen speziellen Pilz ein gefundenes Fressen und kann gelb werden. Da hilft dann auch kein Düngen. In so einem Fall zwicke ich die befallenen Blätter und Triebe ab.
Was ganz wichtig ist, ist das Gießen. Das ist eine ganz wichtige Pflegemaßnahme. Früher hatte ich gedacht, Basilikum ist ein südländisches Kraut und braucht nicht viel Wasser. Irrtum!
Basilikum mag viel Wasser! Beim Gießen bewässere ich primär den Fußraum der Pflanze. Außerdem hilft mulchen, um Feuchtigkeit zu halten.
Mischkultur: gute Nachbarn für Basilikum
Hervorragend bewährt hat sich bei uns eine Mischkultur aus Basilikum und Gurken. Ich denke, das hat etwas mit dem regelmäßige Gießen der Gurken zu tun, denn die schlucken ebenfalls viel Wasser. Und dabei bekommt das Basilikum gleich einen Schwall Wasser mit ab.
Theoretisch verträgt sich Basilikum auch mit den Nachbarn Tomaten, Kohlgewächse und Salat. So genau nehme ich es mit den guten und schlechten Nachbarn auf unserer kleinen Gemüseanbaufläche nicht.
Ich schaue mehr, wo gerade Platz ist und ob der Gemüsenachbar das kleine Kraut verdrücken könnte? Denn zu viele Gemüsepflanzen vorgezogen und schon klappt das mit dem Pflanzplan für Gemüse nicht mehr. Außer man entsorgt die überschüssigen jungen Pflänzchen.
Basilikum Ernte
Für die Ernte zwickt oder schneidet man die jungen Triebspitzen oberhalb der Blattachseln ab. Dann treibt die Pflanze an den verbliebenen Blattachseln neu aus und wird insgesamt buschiger.
Zum Trocknen eignet sich das aromatische Kräutlein nicht, weil sich das Aroma verflüchtigt. Es wird am besten frisch verwendet.
Verwendungszweck
Basilikum eignet sich gut für Pesto, für Gerichte der italienischen Küche und für einen Mozzarella-Tomaten-Salat mit püriertem Öl-Basilikum-Dressing. Ich mische das Kraut zusammen mit essbaren Wildkräutern gerne in gemischten Salat.
Sorten von „Ocimum basilicum“
Wir bauen meistens grüne, großblättrige Sorten an. Es gibt auch kleinblättrige und solche mit roten Blättern, außerdem griechische, indische und noch mehr Sorten. Vom Geschmack her reißt es bei den grünblättrigen nicht nennenswert viel ab.
Etwas anders schmecken Zimt- oder Zitronenbasilikum und ähnliche Vertreter der Pflanze, einige schmecken – wie der Name schon andeutet – beispielsweise nach Zimt, andere nach Zitrone oder Anis. Auch Tulsi, das bei uns als Teekraut bekannt ist, ist eine Basilikum-Sorte.
Inhaltsstoffe
Basilikum enthält unter anderem Chlorophyll, ätherische Öle, Gerbstoffe, Flavonoide, Vitamin A und K, Vitamin C, B-Vitamine, Eiweiß, Kupfer, Mangan, Magnesium, Eisen und Polyphenole.
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Andere Namen
Andere Bezeichnungen für Basilikum lauten unter anderem Königskraut oder Deutsches Basilienkraut, Josefskraut oder Deutscher Pfeffer.
Wortherkunft
Das lateinische Wort basilicum stammt aus dem Altgriechischen, was übersetzt etwas mit „königlich“ zu tun hat.
Botanik
Basilikum zählt zu den unbeständigen Neophyten, die selten verwildert sind. Was logisch erscheint. Dem Kraut ist es bei uns einfach zu kalt.
Die Pflanze gehört zur Familie der Lippenblütler und blüht ab Frühsommer. Die Blütenfarbe ist weiß, die Blütezeit von Juni bis etwa September.
Man kann zwar während der Blüte ernten, aber da die Pflanze ihre Energie ins Blühen und Samen bilden steckt, kommt nicht viel Blattwerk zum Ernten nach. Ab dieser Zeit nimmt das Aroma in den Blättern ab.
Da hilft es auch nicht, die Blütenstände abzuzwicken, denn die Pflanze will weiterblühen und schiebt neue Blütentriebe nach. Will man trotz Blüte Blätter von der Pflanze ernten, ist es sinnvoller, gegen Frühsommer wie oben schon gesagt, mit einer zweiten Ladung Samen nachzulegen.
Ökologie / Lebensraum
Vermutlich stammt das Kraut aus dem tropischen indischen Raum. Basilikum ist während der Blüte eine insektenfreundliche Pflanze.
Volkskundliches
Im Ayurveda und in der TCM dient Basilikum als Heilpflanze. Volksheilkundlich gilt Basilikum als Zauberpflanze.
Meine Erkenntnisse mit dem Anbauen von Basilikum
Basilikum ist nicht immer pflegeleicht, kann aber unter günstigen Witterungsbedingungen und bei ausreichend Wasser lange das Herz erfreuen. Ein Kraut für Anfänger*innen ist es nicht, da eignen sich Ysop, griechischer Oregano oder Bergbohnenkraut besser, die allerdings völlig anders schmecken.
Viel Freude in Garten und Natur
Sonja
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